Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Durstig und hungrig: Fledermäuse erwachen aus dem Winterschlaf

Durstig und hungrig

Fledermäuse erwachen aus dem Winterschlaf

    • |
    • |
    • |
    Spätestens im Mai verlassen die Fledermäuse die Höhlen und ziehen in ihre Sommerquartiere. (Archivfoto)
    Spätestens im Mai verlassen die Fledermäuse die Höhlen und ziehen in ihre Sommerquartiere. (Archivfoto) Foto: Armin Weigel/dpa

    Die ersten Fledermäuse sind in Bayern wieder aktiv. Sie erwachten, wenn die Temperaturen über längere Zeit über 10 Grad lägen, erläutert Nicole Meier vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) in Hilpoltstein. «Dann werden die Tiere wach und drehen ihre ersten Runden.» Höhlen sollten Wanderer und Naturfreunde trotzdem noch einige Zeit meiden.

    Nach dem Winterschlaf sind die Fledermäuse nach Angaben von Meier vor allem erst einmal durstig und hungrig. Zunächst blieben die nächtlichen Jäger in ihren Winterquartieren in Höhlen, sagte die Expertin. Sollte es im April einen längeren Kälteeinbruch geben, könnten sie auch wieder in den Winterschlaf fallen. Spätestens im Mai zögen die Fledermäuse in ihre Sommerquartiere um, etwa auf Dachböden, in Kirchtürme, Mauerspalten oder Baumhöhlen.

    Energetische Sanierung als Problem

    25 verschiedene Fledermaus-Arten leben laut dem Landesamt für Umwelt in Bayern. Alle davon gelten dem LBV zufolge als gefährdet. Die Große Hufeisennase sei sogar vom Aussterben bedroht, sagte Meier. In den 1950er und 1960er Jahren habe den Säugetieren vor allem der Einsatz von Pestiziden zu schaffen gemacht. Heute litten sie darunter, dass sie kaum noch Dachböden als Sommerquartiere fänden, weil im Zuge energetischer Sanierungen Schlupflöcher geschlossen worden seien.

    Trick für schlechte Zeiten

    Fledermäuse paaren sich laut Meier im Herbst. «Die Weibchen speichern den Samen und befruchten sich im Frühjahr selbst.» In schlechten Jahren mit wenig Nahrung könnten sich diese aber auch gegen eine Schwangerschaft entscheiden. Die Baby-Fledermäuse kämen im Juni bis August zur Welt. «Die Weibchen bilden zusammen am gleichen Ort Wochenstuben, wo sie die Jungen säugen», sagte die Expertin.

    Fledermäusen zu helfen, geht ihr zufolge relativ einfach: den Garten insektenfreundlich gestalten und auf dauerhafte Beleuchtung verzichten, stattdessen Bewegungsmelder nutzen. «Die meisten Fledermäuse sind sehr lichtscheu», erläuterte Meier. Sie flögen deshalb lieber Umwege, als dem Lichtschein einer Lampe nahezukommen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden