Was als Routinekontrolle begann, entwickelte sich am Dienstagmorgen in einer S-Bahn auf dem Weg nach München zu einem gewalttätigen Zwischenfall:
Ein stark alkoholisierter Fahrgast attackierte nicht nur das Kontrollpersonal, sondern im Anschluss auch Bundespolizisten. Der Vorfall hatte Konsequenzen – sowohl für den Aggressor als auch für einen verletzten Prüfer.
S-Bahn München: Kontrolle in der S2 eskaliert – Ellenbogenstoß und Beleidigungen
Gegen 7.30 Uhr überprüften zwei Fahrscheinkontrolleure – ein 56- und ein 21-jähriger Mitarbeiter – die Fahrkarten in einer stadteinwärts fahrenden S2. Dabei gerieten sie laut Polizeiangaben an einen 49-jährigen Fahrgast aus München, der aggressiv reagierte.
Der Mann mit deutscher Staatsbürgerschaft stieß den älteren der beiden Kontrolleure mit dem Ellenbogen, brachte ihn zu Fall und verletzte ihn. Begleitet wurde der Angriff von wüsten Beleidigungen und Drohungen. Die Kontrolleure alarmierten daraufhin die Bundespolizei. Ende März sorgte ein ähnlicher Fall in München für Aufsehen.
Randale in Münchner S-Bahn: Widerstand auch gegen Bundespolizisten
Am Bahnhof wurde der aggressive Fahrgast von den Einsatzkräften in Empfang genommen – und zeigte sich offenbar weiterhin unkooperativ. Erst unter erheblichem Kraftaufwand gelang es den Beamten, den Mann zum Dienstfahrzeug zu bringen.
Auf der Polizeiwache eskalierte die Situation erneut: Der 49-Jährige schlug einen Beamten und beschimpfte weitere Polizisten. Ein Atemalkoholtest ergab bei dem Randalierer 2,2 Promille.
Weil der Mann sich auch nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen nicht beruhigte, ordnete das Amtsgericht einen vorläufigen Gewahrsam an, um weitere Straftaten zu verhindern. Gegen 18 Uhr sei der zwischenzeitlich beruhigte Münchner dann jedoch entlassen worden.
Betrunkener widersetzt sich Ticketkontrolle: Ermittlungen laufen
Der attackierte 56-jährige Prüfdienstmitarbeiter klagte nach dem Vorfall über Schmerzen im Brustbereich und musste seinen Dienst abbrechen, um ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Die Bundespolizei ermittelt nun unter anderem wegen Erschleichens von Leistungen, Bedrohung, Beleidigung, Körperverletzung sowie Widerstands und Angriffs auf Vollstreckungsbeamte.
Wenige Tage zuvor wurde ein 23-Jähriger von einer Münchner S-Bahn getötet - er trug offenbar Kopfhörer.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden