Am Montagabend brach in Coburg in einem Nebengebäude des alten Lokschuppens ein Feuer aus. Ein Großaufgebot von etwa hundert Einsatzkräften war bis in die Morgenstunden mit dem Feuer beschäftigt. Vor wenigen Wochen war bereits der Lokschuppen selbst in Brand geraten. Die Kriminalpolizei Coburg ermittelt wegen des Verdachts auf Brandstiftung und bittet Zeugen um Hinweise.
Wie die Polizei mitteilt, verständigten Zeugen um 19.30 Uhr die Feuerwehr, da sie aus einem leer stehenden Nebengebäude des Lokschuppens Rauch aufsteigen sahen. Kräfte der umliegenden Feuerwehren, des Rettungsdienstes und der Polizei fuhren sofort zum Brandort in der Straße Am Lokomotivschuppen. Auch Angehörige des Technischen Hilfswerks und des Katastrophenschutzes waren vor Ort. Bis in die Nacht waren insgesamt knapp hundert Kräfte im Einsatz.
Lichterloh in Flammen: Hundert Einsatzkräfte an Löschmaßnahmen in Coburg beteiligt
Beim Eintreffen der Feuerwehr stand das Gebäude bereits lichterloh in Flammen. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde die Bundesstraße B4 zwischen der Callenberger Straße und Rodacher Straße vorübergehend gesperrt. Auch die Bahngleise in Richtung Bad Rodach mussten aufgrund der Löscharbeiten gesperrt werden.
Laut Polizei wurde niemand verletzt. Die Löschmaßnahmen dauerten bis tief in die Nacht an. Wegen der schwierigen Dachkonstruktion entschied die Feuerwehr, das Feuer kontrolliert abbrennen zu lassen. Das teilte der Bürgermeister der Stadt Coburg, Dominik Sauerteig auf Instagram mit.
Anwohner wurden gebeten, wegen des Qualms ihre Fenster geschlossen zu halten. Der Sachschaden wird auf einen Wert im fünf- bis sechsstelligen Bereich geschätzt. Seit Dienstagmorgen ist das Feuer unter Kontrolle.
Lost Place in Coburg: Lokschuppen brannte an Ostern aus
Erst vor zwei Wochen war der alte Lokschuppen in Brand geraten. Die historische Triebwagenhalle brannte am Ostermontag vollständig aus. Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Bränden gibt, prüft die Kriminalpolizei derzeit. Die Beamten bitten Zeugen, die sachdienliche Angaben machen oder den Ermittlern relevantes Bild- und Videomaterial zur Verfügung stellen können, sich unter der Telefonnummer 09561/645-0 mit der Kripo Coburg in Verbindung zu setzen.
Der alte Bahnbetriebshof in Coburg wurde 1921 in Betrieb genommen. Der Lokschuppen mit seinem Tonnendach im Jugendstil steht unter Denkmalschutz. 1974 fuhr hier zum letzten Mal eine Dampflok, seit den 1990er Jahren ist das Gelände außer Betrieb. Das leer stehende und verwaiste Gelände gilt als sogenannter Lost Place.
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