Spricht ein Roboter bald das Gerichtsurteil?
Plus Bei Ermittlungen etwa zu Kinderpornografie kommt Künstliche Intelligenz schon zum Einsatz. Auch für die Gerichtssäle gibt es futuristische Szenarien. Die Basis wird gerade gelegt.
Eine Maschine, ausgestattet mit Künstlicher Intelligenz, entscheidet, wie oft die Mutter nach der Scheidung ihre Kinder noch sehen darf. Sie urteilt darüber, ob eine mutmaßlich geprellte Autokäuferin als Klägerin in einem Diesel-Verfahren Schadenersatz bekommt. Oder, man traut es sich kaum auszumalen: Die Künstliche Intelligenz spricht einen wegen Mordes Angeklagten schuldig und verurteilt ihn zu einer lebenslangen Haftstrafe – oder spricht ihn frei und bewahrt in vor dem Gefängnis. Ist all das denkbar? Der Blick in eine Zukunft, die schneller da sein könnte, als man zu glauben wagt?
Was nach Science-Fiction klingt, sind Fragen, mit denen sich Expertinnen und Experten der Universität Würzburg und des Oberlandesgerichts (OLG) Bamberg seit Ende 2020 beschäftigen. Sie sind Teil eines Projekts mit dem Titel „Mensch und Justiz im Digitalzeitalter“, an dem neben Juristinnen und Juristen auch Vertreter anderer Fachrichtungen beteiligt sind – etwa aus der Informatik oder der Psychologie. Das ist bayernweit einmalig. „Wir haben uns im Ausgangspunkt mit der Frage befasst, wie Justiz in 20 Jahren aussehen wird“, erklärt OLG-Präsident Lothar Schmitt. Das beginne mit der Überlegung, wo „die Digitalisierung Nutzen für die Justiz“ haben könnte. Und ende eben bei solch futuristisch anmutenden Szenarien, bei denen „ein Computer einschätzen kann, ob ein Zeuge lügt oder nicht“ und man in Teilbereichen sogar „auf den Richter verzichten“ könnte, „weil künftig Computer entscheiden“. Und natürlich stelle sich die Frage, ob es nicht doch besser sei, wenn ein Mensch die Entscheidung trifft und Verantwortung übernimmt.
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Spätestens wenn von nicht perfekten Menschen programmierte Computer anhand von vorgegeben Schemen über das Schicksal von Menschen entscheiden, wird es Zeit die Koffer zu packen.