Holetschek in Israel: Digitalisierung in der Medizin nötig
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat anlässlich seines Besuchs in Israel eine deutliche Verbesserung der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen angemahnt.
"Wir brauchen einen Quantensprung", sagte Holetschek am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Israel zeige, was möglich sei. Der Datenschutz dürfe nicht länger als Ausrede benutzt werden, um Digitalisierungslösungen in der Medizin zu verhindern oder zu verzögern, sagte Holetschek. Es brauche als Grundlage ein Datennutzungsgesetz, mit dem der gemeinsame europäische Gesundheitsdatenraum genutzt werden könne.
Israel habe während der Corona-Pandemie sehr schnell die Erkenntnis gewonnen, dass die Sicherung von Daten notwendig ist, um Dinge schneller beurteilen zu können. International würden jetzt Netzwerke aufgebaut, Deutschland drohe abgehängt zu werden. "Wir sind da meilenweit hinterher", sagte Holetschek. "Ich habe das Gefühl, wir sind da nicht gut dabei."
Holetschek kehrt am Freitag von seiner dreitägigen Israel-Reise zurück. Er hatte sich unter anderem mit Experten des renommierten Weizmann-Institutes of Science getroffen. Am Donnerstag legte er in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem einen Kranz in Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus nieder.
Bereits im September hatte auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Israel besucht, unter anderem, um dort Anregungen für Digitalisierungsvorstöße im Gesundheitswesen zu bekommen. Besonders beim Nutzen digitaler Behandlungsdaten für beschleunigte Forschungserkenntnisse und eine bessere Versorgung gilt Israel als Vorbild.
(dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.
Der bayerische Gesundheitsminister fährt auf Steuerzahlerkosten nach Israel un stellt dort fest, wie schlecht es um die Digitalisierung im Heimatland steht. Hat der Mann in seinem Beruf denn keine Aufgaben?