
Nachdem der Landrat des Kreises Miesbach in Oberbayern eine Stellenanzeige schaltet, schlägt ihm eine Welle der Entrüstung entgegen. Der Grund: Sexismus.
Was waren das für Zeiten, damals, als man als vermeintlicher Gentleman noch so ein wenig Chauvi sein konnte und dafür keine Shitstorms kassierte. Vorbilder gab es ja genug: "Ich seh dir in die Augen, Kleines"-Bogart in "Casablanca", "Die Männer sprechen"-und-dann-ein-Klaps-auf-den-Hintern-Connery in "Goldfinger".
Vielleicht war es diese Sozialisierung, die Olaf von Löwis of Menar – ein Name wie ein Bond-Bösewicht – dazu bewegte, bei Facebook eine Stellenanzeige zu schalten: Der 69-jährige CSU-Landrat des oberbayerischen Kreises Miesbach ließ sich sitzend fotografieren, während ihm von vier stehenden Frauen diverse Unterlagen gereicht werden. Für ihn "Chef-Sache", und der Weg in sein "Vier Engel für Charlie"-Gespann ganz easy: "Werde Assistentin des Landrats!" Ausdrücklich in der weiblichen Form.
Drei Bewerbungen für die Assistenzstelle im Landratsamt Miesbach
Nein, Olaf von Löwis of Menar ist wahr(schein)lich kein Bösewicht, die abgebildeten Frauen laut Presseberichten zufrieden mit der Aktion. Aber: Es wirkt unglücklich, dass für den Landrat die weibliche Kompetenz anscheinend dort aufhört, wo seine männliche "Chef-Sache" beginnt.
Die Flut an teils wohl justiziablen Kommentaren, die anschließend über den Landrat hereinbrach, hat aber natürlich niemand verdient, auch nicht der Miesbacher Landrat. Das sehen wohl auch andere so: Laut Landratsamt liefen in der Folge drei Bewerbungen für die ausgeschriebene Stelle ein. Zwei bewarben sich als Assistentin, einer als Assistent.
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Alle entspannt.. alles easy..! Frauen die wissen was sie wollen, gute Stelle und super Chef..
Ich galube, der Landrat ist nicht ewiggestrig, sondern seiner Zeit weit voraus.
Schließlich ist er dabei, das generische Femininum in der Verwaltung des LK Miesbach zu etablieren.
Mensch hat Deutschland Probleme! Kein Wunder, dass es mehr und mehr bergab geht.