Allgäuer Extrem-Bergsteiger am dritthöchsten Berg der Welt vermisst
Der Allgäuer Luis Stitzinger, ein weltbekannter Höhenbergsteiger, wird seit Donnerstag im Himalaya vermisst. Der letzte Kontakt war um 21 Uhr – auf 8300 Metern.
Luis Stitzinger, einer der erfolgreichsten deutschen Höhenbergsteiger, wird seit Donnerstagabend im oberen Bereich des Kangchendzönga im Himalaya vermisst. Der in Füssen geborene Bergsportler wollte Medienberichten zufolge den mit 8586 Metern dritthöchsten Berg der Welt so weit wie möglich mit den Ski abfahren. Seine Spur verliert sich während des Abstiegs vom Gipfel, berichten Süddeutsche Zeitung und das Szene-Blog Abenteuer Berg.
Seiner Ehefrau zufolge, der Bergsteigerin Alix von Melle, erreichte Stitzinger den Gipfel des Kangchendzönga am Donnerstag gegen 17 Uhr, als Letzter einer Gruppe. Der 54-Jährige verzichtete beim Aufstieg offenbar auf Sauerstoff und hatte Ski für die anschließende Abfahrt dabei. Gegen 21 Uhr habe der Allgäuer zuletzt Kontakt zum Basislager gehabt.
Luis Stitzinger vermisst: bekanntester Allgäuer Bergsteiger im Himalaya verschollen
Zum Zeitpunkt des Telefonats war es bereits dunkel und Stitzinger soll auf einer Höhe von etwa 8300 Metern gewesen sein und geplant haben, von dort aus zum höchsten Lager (Lager 4 auf rund 7600 Metern) abzufahren. Dort sei er aber bis zum nächsten Morgen nicht eingetroffen, berichtet der Journalist Stefan Nestler auf seinem Blog Abenteuer Berg. Nestler steht nach eigenen Angaben im direkten Kontakt zu Alix von Melle.
Eine Bergsteigerin, die in Lager vier auf ihn wartete, setzte daraufhin die Rettungskette in Gang. Ein Hubschrauber habe bislang allerdings wegen der Witterung nicht bis in den Suchbereich aufsteigen können. Vier Sherpas sollen nun von Lager 2 (6400 Meter) aufbrechen und nach dem Allgäuer Profi-Bergsteiger suchen, bestätigt der Veranstalter.
Luis Stitzinger und Alix von Melle zählen zu den Bekanntesten der Szene
Seine Frau Alix von Melle gilt mit sieben bestiegenen Achttausendern als erfolgreichste deutsche Höhenbergsteigerin. Stitzinger selbst ist Extrembergsteiger und Bergführer. Er leitete bereits Gruppen auf zahlreiche Achttausender überall auf der Welt. Besonders bekannt wurde er jedoch durch seine Skiabfahrten an den höchsten Bergen der Welt: Sieben Achttausender ist Stitzinger bereits mit Ski abgefahren und zählt damit zu den erfolgreichsten "Big Mountain Skiers" in der internationalen Szene. Der Kangchendzönga war für ihn der zehnte Achttausender.
Stitzinger ist im Allgäu verankert. Sein Bruder Wendelin ist Ortsvorsitzender des Deutschen Alpenvereins in Marktoberdorf, wo Stitzinger und seine Frau erst Ende vergangenen Jahres einen Vortrag über den Mount Everest hielten. (AZ)
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Und warum müssen jetzt Sherpas auf die Suche gehen? Unfassbar, dass sich jetzt andere in Gefahr begeben sollen!