
"Wenn Außerirdische so dumm sind wie wir, sind sie schon ausgestorben"

Harald Lesch schildert in seinem Buch "Die unheimliche Stille", warum es Außerirdische gibt und weswegen sie uns ähnlicher sind, als wir denken.

Herr Lesch, wie kamen Sie auf die Idee, ein Buch über Außerirdische zu schreiben?
Harald Lesch: Vor vier Jahren habe ich mit Harald Zaun angefangen, über ein solches Buchprojekt zu sprechen, weil es sehr viele Missverständnisse zum Thema Außerirdische gibt. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat kurz danach in einer Talkshow gesagt, es gebe Erscheinungen, die die Regierung nicht identifizieren könne – daraufhin entstand eine Debatte, ob es vielleicht doch Ufos oder andere Phänomene gibt. Das hat uns zum Schreiben noch einmal motiviert: Nach zwei Jahren war das Buch geschrieben.
Warum ist das Thema für die Menschheit relevant?
Lesch: Spannend ist, dass die Forschung rund um Außerirdische ein Spiegelthema ist: Wir schauen in einen kosmischen Spiegel und sehen in den Außerirdischen unsere Eigenschaften. Eine davon ist der Unterschied zwischen Entdeckern und Entdeckten. Die Entdeckten haben im Laufe der Geschichte ziemlich gelitten – wir würden uns also keinen Gefallen tun, dem Universum mitzuteilen, dass es uns gibt. Wenn wir entdeckt werden sollten, würden wir wahrscheinlich an den Entdeckern zugrunde gehen.
Inwiefern kann man davon ausgehen, dass außerirdische Zivilisationen uns gegenüber feindlich eingestellt sind?
Lesch: Ein Besuch von Außerirdischen wäre verbunden mit einer Verschmelzung mit uns Lebewesen, womöglich würden sie unseren Planeten auch nur für die Rohstoffe ausnehmen. Die Vorstellung, dass jemand zu uns kommt, der weise ist und philosophiert, wie zum Beispiel E.T. oder Meister Yoda, ist ein bisschen naiv.
Das Bild von Außerirdischen, wie sie in Science-Fiction-Filmen gezeigt werden, ist also nicht realistisch?
Lesch: Das Bild, das aus solchen Filmen entsteht, ist nicht besonders fundiert. Bei Star Trek gab es einige wissenschaftliche Untersuchungen, im Wesentlichen kann man aber nur von Spekulationen sprechen. Man kann aber, und das versuchen wir auch im Buch, davon ausgehen, dass der Außerirdische auch nur ein Mensch ist.
Sie verwenden im Buch mehrmals den Begriff "Superzivilisationen": Was kann man sich darunter vorstellen?
Lesch: Das ist eine Zivilisation, die nicht nur ihren Planeten unterjocht hat, sondern auch ihren Stern. Das heißt, sie sind in der Lage, die Vorgänge im Inneren des Sterns so zu beeinflussen, wie wir zum Beispiel mit Düngemitteln die Fruchtbarkeit unserer Böden verändern. Diese Zivilisationen können dafür sorgen, dass der Stern länger lebt oder seine Leuchtkraft verändert.
Wie würde man vorgehen, wenn Außerirdische versuchen würden, in Kontakt mit der Menschheit zu treten?
Lesch: Da fragen Sie mich etwas (lacht). Es gibt offizielle Protokolle der Vereinten Nationen, in denen das geklärt wird. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass die großen Staatschefs sich eine Kontaktaufnahme von Außerirdischen durch den Präsidenten der Vereinten Nationen verbieten lassen würden.
Inwiefern halten Sie es für möglich, dass wir in den kommenden Jahrzehnten in Kontakt mit Außerirdischen treten werden?
Lesch: Unsere Teleskope und unsere Sensoren werden auf jeden Fall empfindlicher, insofern wächst die Wahrscheinlichkeit auf jeden Fall. Ich erwarte, dass wir in den kommenden zehn Jahren einen Planeten entdecken werden, der ähnliche atmosphärische Bedingungen wie die Erde hat. Ob es dann gleich zu einem Treffen mit Außerirdischen kommen wird, weiß ich nicht.
Ist die Frage, ob es Außerirdische gibt, wichtig für das Fortbestehen der Menschen auf der Erde?
Lesch: Wenn sich herausstellt, dass keine einzige Zivilisation eine ökologische Katastrophe auf ihrem Planeten vermeiden kann, dann finden wir keine Außerirdischen, weil alle ausgestorben sind. Wir haben innerhalb kürzester Zeit unsere Atmosphäre so sehr verändert, dass wir überdurchschnittlich hohe Temperaturen messen: Wenn Außerirdische genauso dumm sind wie wir, sind sie schon ausgestorben. Wenn es sie noch gibt, haben wir eine Chance, unsere Probleme selber zu lösen, weil es die anderen auch geschafft haben.
Zur Person: Harald Lesch, geboren 1960, lehrt und forscht als Professor für Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Seit 1998 unterrichtet er Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie in München. Bekannt ist Lesch unter anderem für seine zahlreichen Fernseh- und Radioauftritte. Sein neues Buch "Die unheimliche Stille" hat er zusammen mit dem Wissenschaftsautor Harald Zaun geschrieben.
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Wer glaubt, in einer Permafrostspalte sein Gemüse anbauen zu können, wenn der Klimawandel in Europa keinen Ackerbau mehr zulässt, dem wünsche ich viel Freude und Erfolg. Wenn es dann nichts wird – na dann verhungert er halt – wie 70 % anderer Lebewesen – wo ist das Problem? Christina M. kann sicher wertvolle Hinweise geben, wie das Unternehmen Permafrost gelingen wird.
@ Maria Reichenauer:
>> Wer glaubt, in einer Permafrostspalte sein Gemüse anbauen zu können, wenn der Klimawandel in Europa keinen Ackerbau mehr zulässt ...<<
Sie lassen immer heimlich Dinge einfließen, die garnicht stimmen? Der Klimawandel wird den Ackerbau nämlich weiter zulassen, ganz besonders in Deutschland als Klimagewinner. Ich hatte schonmal die Studie "Klimawandelbedingte Ertragsveränderungen und Flächennutzung" vom Deutschen Wetterdienst (DWD), Julius Kühn-Institut (Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Stabsstelle Klimaanpassung) und Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) vom August 2022 verlinkt. Da steht:
"Mit dem Agrar-Ökosystem-Modell MONICA werden zukünftige Erträge der Hauptkulturarten in Deutschland, unter Annahme von drei unterschiedlichen Klimaszenarien mit entsprechend steigender atmosphärischer CO2-Konzentration, simuliert. Dabei werden für sieben der acht wichtigsten Ackerkulturen fast ausschließlich Ertragssteigerungen projiziert. Sommergerste, Kartoffel und Zuckerrübe erreichen besonders im RCP4.5-Szenario erhebliche Ertragssteigerungen, während dies für Winterweizen, Winterroggen, Wintergerste und Winterraps im RCP8.5-Szenario der Fall ist. Die größten Zuwächse von bis zu 30% können in Regionen verzeichnet werden, in denen die Böden gute Wasserhaltekapazitäten vorweisen und deshalb stärkere Winterniederschläge zu einer besseren Wasserversorgung führen könnten. Für Silomais bleibt das Ertragsniveau in allen angenommenen Szenarien auf einem stabilen Niveau."
@M.
Ich lasse gar nichts heimlich einfließen, ich sehe die Realität, nicht das Reagenzglas. Wenn die Sommer zu trocken sind, das Wasser knapp ist, dann werden die Bedingungen für Ackerbau schwieriger und auch die Erträge weniger. Und wenn das Wetter infolge des Klimawandels Kapriolen schlägt, dann kann eine Ernte auch mal ganz ausfallen. Sie drehen die Schriften des DWD immer so hin, wie es in Ihren Kram passt. Das wird den Bauern in der Realität nicht weiterhelfen.
"in denen die Böden gute Wasserhaltekapazitäten vorweisen und deshalb stärkere Winterniederschläge zu einer besseren Wasserversorgung führen könnten."
Wenn aber diese Bdingungen aufgrund von versiegelten Flächen und ausgetrockneten Böden die Niederschläge nicht aufnehmen können, dann sieht die Realität ganz anders aus. Da braucht es nicht einmal Starkregen, um eine Ernte unbrauchbar zu machen.
Ich lese bei Ihnen nur wenn, wenn, wenn. Glauben Sie, dass der DWD und die beiden anderen Institute blöd sind und das nicht alles berücksichtigt haben? Sind Sie schlauer als die Wissenschaft? Die Studie hat alle Regionen einzeln untersucht und bewertet. Das was ich zitiert habe (und nicht hingedreht), ist die Summe dessen für Deutschland und Stand der ganz aktuellen Wissenschaft. Follow the science!
In einem Punkt widerspreche ich Herrn Lesch: Nicht die Klimaerwärmung kann unsere Zivilisation auslöschen, sondern die Vergiftung unserer Biosphäre oder ein Atomkrieg.
Wenn es wärmer wird, taut der Permafrost in Sibirien auf und neue Anbauflächen entstehen. Ganze Völker aus Hungergebieten werden sich in Bewegung setzen. Die passierbare Südgrenze Russlands ist mindestens 10000 km lang, das Land kann nicht alle 100 Meter einen Grenzsoldaten aufstellen, der sie gegen Klimaflüchtlinge verteidigt. Ähnliches gilt natürlich für Kanada. Es war schon mal deutlich wärmer auf der Erde und das hat dem Leben auch nicht geschadet.
Also wenn es richtig schlimm kommt, sterben vielleicht 70% aller Menschen, aber die verbliebenen 30% können mit dem vorhandenen Wissen in Büchern eine neue Zivilisation aufbauen. Globale Zivilisationen löschen sich im Gegensatz zu örtlich begrenzten Hochkulturen nicht so schnell selbst aus.
Ich weiß nicht, wer Ihnen das Märchen vom "guten" Permafrost erzählt hat, Experten halten das Abtauen der Permafrostregionen für sehr gefährlich. Aber was sind schon Wissenschaftler und Experten gegen Verschwörungtheoretiker und deren willige Gefolgschaft. Lesen Sie mal, was in dem Boden so alles passieren kann, den Sie für so toll halten.
https://www.planet-wissen.de/kultur/asien/sibirien/sibirien-permafrost-100.html
Die Klimaerwärmung ist und bleibt die größte Gefahr, der wir uns stellen müssen, ob die wohlstandsverwöhnten Europäer das nun einsehen oder nicht. Das ist die Fluchtursache Nr. 1 – in Ostafrika gibt es Regionen, in denen es vier Jahre lang nicht geregnet hat – bedingt durch den Klimawandel. Man sollte den dort lebenden Menschen mal erzählen, was bei uns für ein Theater ist, wenn ein Tempolimit auf der Autobahn oder der Austausch einer alten Ölheizung ansteht.
>> Das ist die Fluchtursache Nr. 1 – in Ostafrika gibt es Regionen, in denen es vier Jahre lang nicht geregnet hat <<
Die neue Permafrostregion zu besiedeln ist bestimmt nicht einfach, aber da könnten die afrikanischen Homo sapiense mal wirklich beweisen was sie können. Aber zu uns zu ziehen mit Rundumversorgung ist für mache halt attraktiver, leider.
Permafrostboden einfach zu Ackerland machen, sehr schöne aber sehr naive Vorstellung. Nur die Praxis ist eine andere.
Erde ist nicht gleich Erde.
Abgesehen davon. Wie sollen die Menschen dahin kommen. Von Afrika nach Sibirien und zu kommen, deutlich schwieriger wie durch das Mittelmeer.
@Frau Christina M.
Sie können ja den afrikanischen Homo Sapiens es mal vormachen und beweisen das es geht. In Sibirien gibt es bereits Flecken die auftauen. Aber vor einer Tastatur lässt sich leicht reden. Könnte ja der Work-Life-Balance stören,
@Gerold R.
Glauben Sie ernsthaft, dass wennn70 % der Weltbevölkerung stirbt, noch gross Bücher und so weiter gibt? Auch die Möglichkeiten und Ressourcen dieses Wissen zu nutzen? Massive Unruhen und Kriege dürften direkt und indirekt einen der Hauptgründe für den Rügckgang sein. Beim Untergang des weströmischen Reiches sind nicht 70 % der Bevölkerung gestorben. Wieviel Wissen ist verloren gegangen. Wieviele Bücher? Vieles durch Zufall oder durch die Araber nur erhalten geblieben. Wie lange hat es gedauert, bis allein die Wasserversorgung nur annähernd die Kapazität und Qualität erreicht hat?
@Von Maria Reichenauer: Habe ich irgendwo behauptet, dass es einfach wird? Wenn es im Süden zu heiß für Landwirtschaft wird, bauen Sie mit Freuden ihr Gemüse in einem Permafrostkrater an und kratzen die dafür notwendige Erde zusammen, bauen Drainagen für überflüssiges Wasser, alles mit der Hand, weil Ihnen nicht anderes übrig bleibt. Der Klimawandel ist bedenklich aber niemand macht sich Sorgen darüber was passiert, wenn das Leben in den Weltmeeren stirbt, weil wir sie als Müllkippe nutzen.Immerhin 1/10 der Weltbevölkerung verliert mit der Fischerei auch seine Existenzgrundlage und die Wasserpflanzen erzeugen 70% unseres Sauerstoffs.
@Frau M.
Sind Sie so naiv oder tun Sie nur so? Bei einigen Ihrer Beiträge denke ich mir nur noch: "Herr lass Hirn vom Himmel fallen."
@Maria Reichenauer
Volle Zustimmung zu Ihrem Beitrag von Christina M.
@ Harald V.:
>> Sie können ja den afrikanischen Homo Sapiens es mal vormachen und beweisen das es geht. In Sibirien gibt es bereits Flecken die auftauen. <<
Was soll ich in Sibirien? Mein Platz ist hier. Hier hab ich alles was ich brauch. Selbst erarbeitet und nicht geerbt. Und ich arbeite weiter dafür. Ich bin keine von diesen Losern.
"Maria Reichenauer
Man sollte den dort lebenden Menschen mal erzählen, was bei uns für ein Theater ist, wenn ein Tempolimit auf der Autobahn oder der Austausch einer alten Ölheizung ansteht."
Als würde das fehlende deutsche Tempolimit und die alten deutschen Ölheizungen den Klimawandel aufhalten.
"Harald V.
Glauben Sie ernsthaft, dass wennn70 % der Weltbevölkerung stirbt, noch gross Bücher und so weiter gibt? Auch die Möglichkeiten und Ressourcen dieses Wissen zu nutzen? Beim Untergang des weströmischen Reiches sind nicht 70 % der Bevölkerung gestorben. "
Wenn 70% der aktuellen Weltbevölkerung sterben würde, wären immer noch 2,4 Milliarden Menschen auf der Erde. Das sind 700% mehr wie zum Zeitpunkt des Unterganges des weströmischen Reiches, ein kleiner Unterschied oder?
Ist doch ein kleiner Unterschied.
@Friedrich E.: „Maria Reichenauer …“
Herr E., manchmal ist ein großzügiges Hinwegsehen über die eine oder andere Äußerung eines Mitforisten die bessere Lösung, aber das Problem der Bevölkerungsexplosion ist sicherlich ein sehr bedeutsames. (Beispiel Afghanistan: „In den Jahren 1960 bis 2022 stieg die Einwohnerzahl in Afghanistan von 9,00 Millionen auf 41,13 Millionen.“ – https://www.laenderdaten.info/Asien/Afghanistan/bevoelkerungswachstum.php)
Zu Harald Leschs Behauptung, „würden wir wahrscheinlich an den Entdeckern zugrunde gehen“, gilt es neuerliche Panikmache von vornherein ausschließen. Deshalb folgende Frage:
Wie hoch ist die Eintrittswahrscheinlichkeit, dass Außerirdische in den nächsten 120.000 Jahren bei uns eindringen?
(Seit 120.000 Jahre gibt es den modernen Menschen auf der Erde. „Würde man die gesamte Erdgeschichte in einen 24-Stunden-Tag pressen, dann würde der moderne Mensch erst zwei Minuten vor Mitternacht als neue Art auftauchen“; https://www.planet-wissen.de/geschichte/urzeit/afrika_wiege_der_menschheit/index.html)
"Wie hoch ist die Eintrittswahrscheinlichkeit, dass Außerirdische in den nächsten 120.000 Jahren bei uns eindringen?"
Wahrscheinlich nicht so hoch wie Chance das es "uns" in 120.000 Jahren nicht mehr gibt.
@Friedrich E.:
Was Sie als Chance (für unseren Planeten?) sehen, würde ich als Risiko (für die Menschheit) bezeichnen. Wenn es aber stimmt, dass wir „an den Entdeckern zugrunde gehen“, dann ist ihre Einschätzung die logische Schlussfolgerung aus dieser Tatsache.
Eigentlich wünsche ich mir jedoch nicht diesen Themenschwerpunkt. Nur noch zu hören, welchen Gefahren wir ausgesetzt sind, muss ja krankmachen. Da fällt mir Franz Müntefering ein: „Natürlich gilt: Wenn der Himmel einstürzt, sind alle Spatzen tot - aber er stürzt nicht ein.“ Und „da reicht Volksschule Sauerland“.
Ich finde diesen Menschen großartig ich mag ihn sehr.. In einem widerspreche ich ihm ein Außerirdischer kann kein Mensch sein.. er ist nicht irdischer Herkunft und daher extraterrestrisch im ganzen Universum, außer der Erde samt Atmosphäre... Bestimmt gibt es Leben außerhalb unserer Erde und was man mit 1000igkeit sagen kann, gegen diese stecken wir Erdenbürger noch in den Windeln..
Ein Planeten Volk was völlig besessen an seiner eigenen Zerstörung arbeitet kann nicht das hellste Licht im Universum sein..
Genau, und deswegen arbeiten sie weiter daran