Es besteht wirklich dringender Handlungsbedarf: Schon lange ist bekannt, dass die Versorgung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher bei Weitem nicht ausreicht. Schon zu lange fehlen Kinderpsychiater sowie Psychologinnen und Psychotherapeuten für Heranwachsende. Doch getan wird viel zu wenig. Es reicht nicht, wenn die Politik ein paar Bettenplätze mehr schafft, es muss endlich ein realistischer Bedarf ermittelt und vor allem eine daran angepasste Versorgung rasch aufgebaut werden.
Denn Kinderärzte haben recht, wenn sie sagen: Gerade bei den Kindern muss die Behandlung frühzeitig und sehr gut sein. Zu groß ist die Gefahr, dass aus jungen Patientinnen und Patienten chronisch kranke Erwachsene werden. Doch die Kindermedizin insgesamt bekommt leider nicht die Aufmerksamkeit, die nötig wäre.
Bei psychischen Erkrankungen drängt sich aber längst noch ein anderes Thema auf: Sowohl Kinderärztinnen wie Sozialarbeiter machen auf die oft krankmachenden Folgen sozialer Medien aufmerksam. Das Smartphone ist sicher nicht an allem schuld. Aber einen gesunden Umgang pflegen zu viele junge Leute damit nicht. Vielmehr sind zu viele Heranwachsende der virtuellen Welt schutzlos ausgeliefert – auch hier besteht dringender Handlungsbedarf.
"Vielmehr sind zu viele Heranwachsende der virtuellen Welt schutzlos ausgeliefert – auch hier besteht dringender Handlungsbedarf. " Aber bitte – wo sind da die Eltern? Drückt man dem Nachwuchs ein Smartphone in die Hand und gut is? Reden Eltern nicht mehr mit ihren Kindern? Warum helfen Eltern und Schulen den Kindern und Jugendlichen zu wenig, um mit der digitalen Welt besser umzugehen? Liegt es an den Lehrplänen oder haben die Eltern zu wenig Zeit und Lust, sich mit ihrem Nachwuchs zu beschäftigen? Ich weiß es nicht – als ich Kind war, hatten wir andere Probleme. Aber der heutige Wohlstand scheint auch nicht das Allheilmittel zu sein, auch wenn man Eltern verhältnismäßig viel Geld in die Hand gibt, um ihrem Nachwuchs gerecht zu werden. Vielleicht wäre der Elternförderung die Förderung von Einrichtungen vorzuziehen, die ALLEN Kindern helfen, mit dieser Welt besser zurecht zu kommen, ihnen Lust auf Bildung und Sport zu vermitteln etc. – wenn die Eltern es nicht mehr können...
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