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Kirche und Staat: FDP in Bayern will kirchliche Privilegien prüfen

Kirche und Staat

FDP in Bayern will kirchliche Privilegien prüfen

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    Ein katholischer Bischof während einer Messe. Die FDP-Fraktion in Bayern ist für eine Prüfung der kirchlichen Privilegien.
    Ein katholischer Bischof während einer Messe. Die FDP-Fraktion in Bayern ist für eine Prüfung der kirchlichen Privilegien. Foto: Peter Kneffel, dpa (Symbolbild)

    Die FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag ist für eine Prüfung der kirchlichen Privilegien und setzt hierzu eine Arbeitsgruppe ein. Diese wird Mitte Juli erstmals zusammenkommen, um den Einfluss der Kirchen auf die Gesellschaft zu debattieren. Das sagte Matthias Fischbach, religionspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Landtag, unserer Redaktion.

    „Angesichts der Vielzahl der Missbrauchsfälle, der staatsanwaltschaftlichen Zurückhaltung und des unzureichenden kirchlichen Umgangs damit müssen wir nochmals stärker über die Trennung von Kirche und Staat diskutieren", erklärte Fischbach im Gespräch.

    Sind Privilegien und Einfluss der Kirche "nicht mehr zeitgemäß"?

    "Die Kirche hat in vielen Bereichen Privilegien und Einfluss, der nicht mehr zeitgemäß erscheint“, sagte der FDP-Politiker aus dem mittelfränkischen Erlangen. „Ich will keinen dogmatisch laizistischen Staat, und wir müssen auch keine Feiertage abschaffen – aber muss denn ein Kirchenvertreter wie zuletzt Prälat Lorenz Wolf dem BR-Rundfunkrat vorsitzen? Oder muss der Freistaat wirklich über pauschalierte Zahlungen für die Gehälter von Geistlichen aufkommen?", gab er zu bedenken

    Fischbach äußerte sich zu einem Bericht an den Landtag, in dem sich Bayerns Justizminister Georg Eisenreich vor allem mit den beiden Missbrauchsgutachten für das Erzbistum München und Freising und deren strafrechtliche Konsequenzen befasst hatte, sowie zu einem Interview, das der CSU-Politiker kürzlich unserer Redaktion gegeben hatte.

    Georg Eisenreich (CSU), Bayerischer Justizminister.
    Georg Eisenreich (CSU), Bayerischer Justizminister. Foto: Peter Kneffel, dpa (Archivbild)

    Lorenz Wolf war lange Zeit Leiter des Kirchengerichts der Erzdiözese München und Freising und einer der einflussreichsten Kleriker Bayerns. In dem am 20. Januar 2022 vorgestellten Missbrauchsgutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl war ihm vorgeworfen worden, sich mehrfach "kritikwürdig" im Umgang mit Missbrauchsfällen verhalten zu haben. Wolf hatte deswegen sein Amt als Rundfunkratsvorsitzender des Bayerischen Rundfunks ruhen lassen und war dann nicht mehr zur Wahl für eine neue Periode angetreten.

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