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Kommentar: Bayerns Grüne fanden keine klaren Worte

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Bayerns Grüne fanden keine klaren Worte

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    Bayerns Grüne machen es sich zu leicht.
    Bayerns Grüne machen es sich zu leicht. Foto: Lukas Barth, dpa

    Wenn Wahlen verloren gehen, wird in Parteien gerne eine schonungslos ehrliche Analyse versprochen – und dann doch wieder auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben. Die Grünen in Bayern haben es sich nach ihren Verlusten bei der Landtagswahl besonders leicht gemacht. Sie zeigten mit dem Finger nach Berlin und auf das gründlich missglückte Heizungsgesetz. Sie beklagten die Schmähungen durch die politische Konkurrenz. Und sie wiesen darauf hin, dass ihre Themen – Energiewende, Klimaschutz und sozialökologischer Umbau der Wirtschaft – angesichts des Krieges in der Ukraine und der stark gestiegenen Zahl von Flüchtlingen nicht mehr im Zentrum der öffentlichen Diskussion standen.

    Bayerns Grüne hätten das Heizungsgesetz des Bundes anprangern müssen

    Da ist viel Wahres dran, aber es ist eben nicht die ganze Wahrheit. Gerade in Wahlkämpfen kommt es nicht nur darauf an, was man sagt. Es kommt auch darauf an, was man unterlässt. Die bayerischen Grünen haben es unterlassen, den Murks mit dem Heizungsgesetz frühzeitig anzuprangern, obwohl ihnen klar war, was da schiefläuft. Kaum etwas ist in der Politik so mächtig wie Kritik aus den eigenen Reihen. Es hätte dem Land und auch ihnen genutzt, klare Worte zu finden.

    Mit den Kampfkandidaturen beim Landesparteitag Ende Januar eröffnet sich den Grünen die Möglichkeit, auch mal Tacheles zu reden und darüber zu debattieren, wie man wieder näher an die Menschen kommt. Gute Ideen und sachlich begründete Vorschläge zu haben, reicht nicht aus. Eine Partei, die mitregieren will, muss sich auch um Akzeptanz bemühen.

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