Beim Boostern werden wieder die Schwächsten im Stich gelassen
Beim Boostern herrscht mittlerweile ein Hauen und Stechen. Zu Lasten von Senioren und kranken Menschen. Das hätte nicht passieren dürfen.
Ein einziges Hauen und Stechen scheint das Boostern nun vielerorts geworden zu sein. Wer zuerst einen Termin ergattert, wird zum dritten Mal geimpft. Den Menschen, die sich um eine Auffrischung bemühen, kann man keinen Vorwurf machen. Sie tun nur das, was ihnen Politik und Experten raten: impfen, impfen, impfen. Doch es wäre Aufgabe der Politik gewesen, eine Priorisierung festzulegen, die garantiert, dass alte, kranke und behinderte Menschen beim Boostern Vorrang genießen. Doch die Politik hat die Schwächsten im Stich gelassen.
Denn es reicht nicht, dass Bayerns Gesundheitsminister die Pflegeheime früh in den Blick genommen hat. Sicher, das sind besonders sensible Orte, in denen sich unvorstellbare Dramen abgespielt haben. Aber der Großteil der Pflegebedürftigen wird daheim versorgt. Viele Kranke, die einen Booster brauchen, leben nicht im Heim. Warum hat es die Politik nicht geschafft im Schulterschluss etwa mit den Krankenkassen flächendeckend dafür zu sorgen, dass diese Menschen garantiert so früh wie möglich Termine bekommen und sie somit bestmöglich geschützt werden? Zeit dazu wäre gewesen.
Nun bleibt nur zu hoffen, dass Arztpraxen, die ihre Patienten kennen, wieder priorisieren und so die Verantwortung übernehmen, zu der die Politik offensichtlich nicht in der Lage ist. Leicht ist das nicht. Denn den Praxen wird ohnehin unglaublich viel zugemutet. Dass gerade sie jetzt auch noch zu wenig Impfstoff haben, ist ein weiterer Skandal in diesem Impfchaos.
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Es ist die Aufgabe des Hausarztes !!! Und der hat bei mir eindeutig versagt, trotz mehreren Anfragen und Nachfragen keinen Termin bekommen! Nun habe ich mich selbst gekümmert, mit Pflegegrad 3 bin ich mit dem Rolli ins Impfzentrum gerollt. Booster abgeholt!
Eben. Selbst gekümmert... Warum auch nicht?
Man kann immer mehr eine Vollkasko-Mentalität der Bevölkerung feststellen. Meine Gesundheit ist zunächst mal meine eigene Sache. Warum man da auf Einladung, Briefchen oder sonstwas warten sollte verstehe ich daher nicht wirklich.
Mein Boostertermin war kein Problem weil VOR dem großen Ansturm. Nun ist es aber nicht so, dass ich besonders früh dran gewesen wäre damit, halt einfach nach den 6 Monaten. Leeres Impfzentrum zu dem Zeitpunkt. Da ich weder Prio 1 noch Prio 2 war, hätten eigentlich zigtausende Menschen vor mir dran sein können/sollen/müssen. Dass das nicht jeder von denen allein hinkriegt mit Terminsvergabe verstehe ich durchaus, aber das sind sicher nicht alle.
Was sollen die Schlagzeilen ?
Meine Frau und ich, beide 72 , haben beim Hausarzt bzw. Impfzentrum einen Termin geholt, nach 3 Wochen sind wir geboostert.
Hier wird ein zentraler Punkt des politischen Versagens im Umgang mit der Corona-Pandemie endlich mal auf den Punkt gebracht. Davon will die Politik aber nichts wissen. Stattdessen wird abgelenkt mit brachialen Maßnahmen, die insbesondere die junge Geneartion am härtesten trifft und der älteren Generation nur wenig bringt. Aber das hatten wir ja schon ...