
Das "Holodeck" des bayerischen LKA muss noch zeigen, ob es sein Geld wert ist

Potenzial hat das "Holodeck" des Landeskriminalamtes auf jeden Fall. Nur bleibt die Frage, ob es sich angesichts anstehender Kosten rechnet.
670.000 Euro sind eine Menge Geld für eine Technologie wie das Virtual-Reality-"Holodeck", die im privaten Raum auch nach mehr als einem Jahrzehnt als teure Spielerei abgestempelt wird. Das bayerische LKA muss jetzt also zeigen, dass sich diese Investition des Innenministeriums gelohnt hat.
Denn das Holodeck selbst ist erst der Anfang. Momentan gibt es diese Möglichkeit nur in München, das LKA besitzt zudem nur zwei Laserscanner, die für die Digitalisierung von Tatorten notwendig sind. Obendrein wird das Projekt jetzt erst bayernweit ausgerollt. Dies bedeutet, dass mit der flächendeckenden technologischen Versorgung der Behörden im Freistaat noch Summen auf das Innenministerium zukommen, über deren Höhe nur gemutmaßt werden kann.
Das "Holodeck" könnte in Zukunft zum neuen Ermittlungsstandard werden
An sich, und das steht außer Frage, bietet zumindest die Theorie des Holodecks einen absoluten Mehrwert: Hinweise, die vor Ort vielleicht noch untergegangen sind, können im Zweifel auch später entdeckt werden und zu einer etwaigen Aufklärung beitragen. Ermittlungen können so erleichtert und auch Aufklärungsbeteiligte wie die Staatsanwaltschaft direkt einbezogen werden.
Die großen Herausforderungen werden also sein, die Kosten der bayernweiten Implementierung in Grenzen zu halten und die Theorie des Holodecks im Tagesgeschäft praktisch umzusetzen. Dann hat das Holodeck in jedem Fall Potenzial, nicht nur deutschlandweit den Ermittlungsstandard auf ein neues Level zu hieven.
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