Der Rettungsdienst muss entlastet werden – aber dafür braucht es Reformen
Zu häufig wird der Rettungsdienst nur als Taxi zur Klinik missbraucht. Aber die Schuld bei den Bürgern zu suchen, greift zu kurz. An wen sollen sie sich denn sonst wenden?
Eine leichte Sportverletzung, Erkältung, Bauchschmerzen. Immer häufiger wählen Menschen wegen Bagatellen die 112. Inzwischen muss man sagen: zu häufig. Die Sanitäterinnen und Sanitäter fungieren in vielen Fällen nur als Taxi zur Klinik. Und sie sind völlig überlastet. Aber die Schuld bei den Bürgerinnen und Bürgern zu suchen, greift zu kurz. Es braucht grundlegende Reformen.
Die meisten Patientinnen und Patienten wählen die 112 nicht aus Faulheit. Sie wissen schlicht nicht, an wen sie sich wenden sollen. Einerseits, weil das die einzige Notrufnummer ist, die sie neben der 110 kennen. Andererseits, weil ihnen sonst keiner hilft. Viele Arztpraxen sind überlastet. Von den Notaufnahmen ganz zu schweigen.
Reformideen gibt es genug. Man müsste sie nur umsetzen
Eine Zusammenlegung der Notrufnummer 112 mit der Nummer des Bereitschaftsdienstes 116 117 wäre ein Anfang. Dann würde nicht mehr der Patient entscheiden, ob ein Rettungsdienst angefordert wird, sondern die Leitstelle. Eine andere Idee ist die eines Gemeindenotfallsanitäters. Den schickt die Leitstelle bei kleineren Verletzungen oder ungefährlichen Krankheiten los. Das würde die ärztliche Bereitschaft und den Rettungsdienst gleichermaßen entlasten.
Reformideen gibt es genug. Man müsste sie nur umsetzen. Die Notfallversorgung sollte es uns wert sein.
-
Plus So lange dauert es in Ihrem Landkreis, bis der Rettungsdienst vor Ort ist
-
Exklusiv Notärzte schlagen Alarm: Versorgung in Schwaben gerade noch gewährleistet
-
Plus Immer mehr Einsätze, kaum Personal: Ein Tag im Einsatz mit dem Rettungsdienst
Die Diskussion ist geschlossen.
."Eine leichte Sportverletzung, Erkältung Bauchschmerzen.
Immer häufiger wählen Menschen wegen Bagatellen die 112."
heißt es oben.
Da erinnere ich mich der Meldung "Mann schneidet sich im
Wald bei Horgau mit Kettensäge in die Wade" - 29.12.2022 -
Was bewegt Menschen dazu, Rettungsdienst und Notarzt
herbeirufen, wo doch "lediglich eine kleine Schnittwunde"
vorlag, "die durch die Notärztin" (!) "versorgt werden konnte" ?
Da muss erst in manchen Kopf reformiert werden .....
(Anmerkung: Bemerkenswert auch die "Aufmachung" dieses
banalen Unfalls mit Kettensägen-Foto - höchstmögliche
optische Wirkung angestrebt?)