Die Grundversorgung kranker Menschen darf nicht von Spenden abhängig sein
Das Schwäbische Kinderkrebszentrum ist selbst bei wichtigen Personalstellen auf Spenden angewiesen. Das ist traurig und eines wohlhabenden Landes unwürdig.
Es ist ein Armutszeugnis für unser Gesundheitssystem, dass das Schwäbische Kinderkrebszentrum für die Behandlung schwerst kranker Kinder und Jugendlicher auf Spenden angewiesen ist. Dies zeigt, was in unserem vor allem auf Wirtschaftlichkeit ausgerichteten Gesundheitssystem falsch läuft: Der kranke Mensch steht nicht im Mittelpunkt – ob Kind oder Senior. Die Finanzierung der Kliniken müsste längst überarbeitet werden. Schon schwer kranke Kinder drohen mit ihrem Leben für die traurigen Missstände zu bezahlen, die eines wohlhabenden Landes unwürdig sind.
Spenden bleiben unverzichtbar
Gesundheitsminister Lauterbach hat eine bessere Finanzierung zugesagt. Sie muss schnell kommen. Und sie muss beispielsweise in Kinderkrebskliniken gewährleisten, dass alle Fachkräfte, die den lebensbedrohlich erkrankten jungen Patienten dabei helfen, ihre Behandlung zu ertragen und sie dabei unterstützen, dass sie wieder gesund werden, keine freiwilligen Leistungen mehr sind. Das gilt auch für wichtige moderne Therapien und medizinische Geräte.
Spenden bleiben dennoch unverzichtbar. Denn nie kann der Staat jeden Härtefall auffangen, jeden Herzenswunsch eines Kranken erfüllen. Allen Spendern gebührt tiefer Dank. Auch die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung, unterstützt Menschen, die von schweren Schicksalsschlägen getroffen werden. Die Grundversorgung kranker Menschen jedoch darf nie Aufgabe sozialer Initiativen sein.
Die Diskussion ist geschlossen.