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Kommentar: Etwas Druck gehört zum Lernen dazu – die Ex muss bleiben!

Kommentar

Etwas Druck gehört zum Lernen dazu – die Ex muss bleiben!

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    Wäre eine Schule ohne Exen und Abfragen wirklich fairer? Eine Petition fordert die Abschaffung unangekündigter Schultests in Bayern.
    Wäre eine Schule ohne Exen und Abfragen wirklich fairer? Eine Petition fordert die Abschaffung unangekündigter Schultests in Bayern. Foto: Ingo Wagner, dpa

    Zweifellos ist es beeindruckend, dass eine Münchner Schülerin rund 52.000 Unterschriften für die Abschaffung unangekündigter Schultests gesammelt hat - und damit nun Druck auf die Politik in Bayern machen will.

    Menschen jeden Alters brauchen Druck für gute Leistungen

    Trotzdem wäre es ein Fehler, Exen und mündliche Abfragen in Bayern komplett zu streichen. Denn mal ehrlich: Lernen, nur weil man einen Sinn fürs Leben darin sieht, und nicht, weil eine Prüfung ansteht, hat mit der Motivationslage nicht nur bei Teenagern in der Regel wenig zu tun. Um uns wirklich anzustrengen, brauchen Menschen jeden Alters einen gewissen Druck - und der entsteht in der Schule eben vor allem durch Prüfungen und Noten.

    Wäre eine Schule ohne Exen wirklich fairer?

    Und dieser Druck hört mit dem Schulabschluss ja nicht auf: In einer Leistungsgesellschaft ist Druck Teil einer Lebensrealität, der sich die meisten Menschen immer wieder stellen müssen. Wenn Schule auch auf das Leben vorbereiten soll, dann muss es dort deshalb auch darum gehen, zu lernen, mit dem unvermeidlichen Leistungsdruck konstruktiv umzugehen.

    Natürlich soll Lernen auch Spaß machen und Schule kein Ort der Angst sein. Doch wäre eine Schule ganz ohne Exen und Abfragen wirklich fairer? Gute Noten können auch eine Belohnung für das eigene Engagement und Motivation für weitere Anstrengungen sein. Und eine vergeigte Ex ist sicher nicht das Ende der eigenen Bildungskarriere - aber vielleicht ein Wink, sich wieder mehr anzustrengen, damit es das nächste Mal besser wird.

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    9 Kommentare
    Susanne Kling

    Wenn die Schule vermitteln würde wie man mit Prüfungsstress besser umgeht könnte man diesem Kommentar zustimmen. Das passiert aber nicht. Exen und vor allem mündliche Abfragen spiegeln nicht den Wissensstand, sondern die Stressresistenz eines Kindes.

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    Matthias Kitirk

    Und genau die Stressresistenz soll die Schule auch abfragen. Leistung ist bekanntlich Arbeit pro Zeit unter einer gesetzten Bedingung. Und um verschiedene Leistungsperspektiven zu berücksichtigen, gibt es verschiedene Prüfungsmodi. Mal eine festgesetze "große" Klausur, mal eine mündliche Abfrage, eine Mitarbeitsleistung über das gesamte Halbjahr und dann eben auch Leistungsabfragen, die die Leistung des Kindes messen, wenn man ihm nicht 1:1 gesagt hat, was es tun muss. Da wird eben ein wenig Eigenleistung erwartet. Außerdem: Wer immer fleißig mitlernt, hat mit Exen überhaupt gar kein Problem und erst recht keinen "Prüfungsstress".

    Franz Xanter

    Prüfungsstress gab es schon immer, für die einen mehr und die anderen weniger. Aber scheinbar sind die Schüler in den letzten Jahren weniger resistent geworden als früher. Fragt man sich natürlich, woher? Wenn man sich selbst fast ganztägig selbst unter dauernde Anspannung setzt, dann ist man jedoch selbst an dieser Misere schuld. Es würde vielen guttun, weniger angespannt zu sein und lieber öfters mal zu relaxen. Zeit und Möglichkeit gibt es hierfür genügend, man muss sie nur nutzen!

    Klara Rasper

    Exen ja, da bin ich dabei. Aber: Menschen jeden Alters brauchen Druck für gute Leistungen. Da bin ich vorsichtig. Eigene Motivation und Ehrgeiz sind viel wirksamer. @Frau Kling: sondern die Stressresistenz eines Kindes ------------------- Sicher. Aber auch das muss mal gelernt werden. Das richtige Leben, auf das die Schule vorbereiten soll, ist ja alles andere als stressfrei.

    Martin Dünzl

    "Um uns wirklich anzustrengen, brauchen Menschen jeden Alters einen gewissen Druck - und der entsteht in der Schule eben vor allem durch Prüfungen und Noten." - erst einmal eine These, das jeder Mensch Druck braucht, um sich anzustrengen, aber von mir aus. Es sollen nach meinen Informationen auch nicht komplett alle Prüfungen und Noten abgeschafft werden, lediglich die nicht angekündigten. Leistungskontrollen. Ich glaube, man sollte neben dem reinen Replizieren von Lernstoff heutzutage mehr Wert legen auf interdisziplinäres Denken und ergebnisorientierte Problemlösungskompetenzen wie auch auf soziale Fähigkeiten und teamorientiertes Arbeiten. Das spiegelt deutlich mehr die zu entwickelnden Kompetenzen wider, die später in Beruf und Forschung benötigt werden.

    Martin Goller

    Man könnte ja mal schauen was die Bilsungsforschung dazu sagt - aber das würde von Söder ja verboten und per order de Mufti abgesagt. Aber in Norwegen wachsen deshalb sicher nur dumme Weicheier ohne Motivation heran oder Frau Rasper? Ich bin sogar dafür Exen auszuweiten. Bei jeder Fahrzeugkontrolle werden 5 Fragen zum Verkehr gestellt - wer mehrmals Falsch antwortet wird vom Verkehr ausgeschlossen.

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    Klara Rasper

    ber in Norwegen wachsen deshalb sicher nur dumme Weicheier ohne Motivation heran oder Frau Rasper? ------------------------------- Was unterstellen Sie mir oder legen Sie mir in den Mund ? Das hat doch mit meinem Hinweis rein gar nichts zu tun !

    Julian Ruchti

    Exen gehören abgeschafft. Sie messen nicht Wissen, sondern Stressresistenz – und genau das behindert die Persönlichkeits- und Talententwicklung vieler Schüler. Wer ständig Angst vor der nächsten Abfrage hat, lernt nicht aus Interesse, sondern meist aus Druck. Frau Raspers Hinweis, das Leben sei nicht stressfrei, ist zwar korrekt – doch Schule sollte den Umgang mit Druck lehren, nicht ihn plump erzeugen. Die steigenden Zahlen psychischer Erkrankungen zeigen, wie sehr viele Menschen heute unter Dauerbelastung leiden. Deshalb braucht es neue Formen der Leistungsbewertung: planbar, transparent und fördernd. So entsteht Motivation durch Entwicklung, nicht durch Angst. Denn Schule soll vorbereiten – nicht abschrecken.

    Thomas Keller

    "Menschen jeden Alters..." Achso, darum werden Tasten auf Fernbedienungen von den Kindern abgeklebt damit es nicht zu Fehlbedienungen kommt, darum werden extra einfache Seniorenhandies angeschafft, darum werden auch die Computer von den Kindern so derart zugenagelt und alles Unnötige entfernt usw. Mit steigendem Alter dauert es halt länger sich etwas neues anzueignen. Der Druck kommt durch die Sozialsysteme von alleine später, wenn man nicht genauso schnell ist wie der frische 20-jährige, sich nirgends mehr bewerben zu können. Das Weltwissen ist stetig gewachsen, mehr und mehr Anforderungen, das Leben ist viel komplexer geworden. Und anscheinend sind nach Definition die Kinder dumm und sollen es bleiben, die halt so nicht mitmachen können. Ich verließ die Hauptschule, habe heute 3 Berufe. Ebenso scheint wohl nur ein Studium der Garant für ein Einkommen zu sein. Das Gegenteil ist der Fall.

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