Wer sich auf eigene Faust durch fremde Länder schlägt, um die ausgetretenen Pfade des Massentourismus zu meiden, vertraut oftmals auf elektronische Helferlein. Dumm nur, dass die mit deren Hilfe aufspürbaren Tipps im weltweiten Netz rasend schnell verbreitet werden. Das kann dann dazu führen, dass man sich in einer Nebenstraße plötzlich unter 100 Menschen befindet, die auch die sensationelle Nudelsuppe jenes Imbisses erstehen wollen, der am anderen Ende der Schlange zu erahnen ist.
Insofern wird spannend, ob in den nächsten Wochen im Englischen Garten zu München ein verstärkter Andrang von Auswärtigen zu bemerken ist, die in Strandkleidung nach Liegestuhl und Sonnenschirm Ausschau halten. Der berühmte Park wurde nämlich von einem Londoner Online-Reiseführer unter die 100 besten Strände der Welt gewählt. Was die Briten, die diese Rangliste erstellt haben, dazu getrieben hat, bleibt im Dunkeln – oder lag es am Münchner Hellen, von dem sie bei der Recherche zu viel gekostet haben? Vor der Wirksamkeit der bayerischen Biere wird auf der Insel sogar von Regierungsseite gewarnt.
Wie auch immer: Der Englische Garten rangiert in dieser Liste noch vor Ipanema bei Rio de Janeiro oder der luxuriösen Kakao-Insel der Malediven. Zugegeben: Letztere zu erreichen, ist ein wenig aufwendig. Wer dagegen an der berühmten Eisbachwelle zu München surfen will, kann sogar mit der U-Bahn anreisen.