
Liebe macht blind für Betrug – schützen kann sich jeder selbst

In Bayern steigen die Betrugsfälle des so genannten "Tinder-Trading-Scam". Schutz bieten nur die elementaren Vorsichtsmaßnahmen, die eigentlich jeder kennen müsste.
Wie groß müssen Einsamkeit und Arglosigkeit sein, um auf eine derart durchschaubare Betrugsmasche hereinzufallen? Man kann diese Frage stellen, aber es hilft offenbar nicht weiter, wie die vielen bayerischen Opfer von „Tinder-Trading-Scam“ zeigen.
Tinder-Trading-Scam: Das bietet Schutz vor Betrug
Die Masche – erst Liebe vorzutäuschen, dann mit lukrativen Investitionen zu locken – ist zwar in dieser Kombination relativ neu. Doch die elementaren Vorsichtsmaßnahmen, um sich vor Betrug zu schützen, sind immer noch dieselben: Mit wem habe ich es zu tun? Warum will er mich nicht treffen? Warum weiß ich nicht, wo er wohnt? Warum will er nicht einmal mit mir telefonieren? Und vor allem: Warum investiert er nicht selbst, wenn die angebliche Rendite den Anlagebetrag um ein Zehn- oder Zwanzigfaches übersteigt?
Kontaktbörsen und soziale Netzwerke erleichtern es den Betrügern, unter tausenden von Kontakten ein Opfer zu finden, das diese Fragen nicht stellt. Sie finden diejenigen, die Liebe blind macht, und die so arglos sind zu glauben, dass es jemand, den sie noch kein einziges Mal getroffen haben, gut mit ihnen meint.
Länder in Südostasien kooperieren nicht: Aufklärung ist aussichtslos
Recht viel mehr als der Versuch, aufzuklären und zu warnen, bleibt der Justiz im Moment nicht. Es wird vermutlich, wenn es überhaupt je funktioniert, Jahre dauern, bis die Täter im fernen Südostasien den Verfolgungsdruck aus den westlichen Ländern, in denen sie ihre Opfer suchen, zu spüren bekommen. Aber nach wie vor gilt, dass jeder sich selbst mit gesundem Misstrauen schützen kann.
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