Olympia 1972 in München: Bitte nicht nur an das Attentat erinnern
Elf Israelis und ein Polizist starben beim Olympia-Attentat vor 50 Jahren in München. Trotzdem sollte man die Erinnerung an die Spiele nicht nur auf den Anschlag konzentrieren.
Heiter sollten sie werden, die olympischen Wettbewerbe von München 1972. Als tragische Spiele gingen sie in die Geschichte ein. Elf Israelis und ein Polizist starben beim Olympia-Attentat. Trotzdem sollte man die Erinnerung an die Spiele 50 Jahre später nicht nur auf den Anschlag konzentrieren. Damit würde man den palästinensischen Terroristen von damals einen Gefallen tun – und allen auf Terror basierenden Regimes der heutigen Zeit. Man würde den Eindruck erwecken, dass sich mit Gewalt und Schreckensmethoden alle Friedensbewegungen auslöschen lassen. So ist es nicht.
Olympia 1972 in München: Vergessen wird die Opfer niemals jemand
Ja, die Familien der Opfer leiden bis heute. Sie können den Spielen nichts Heiteres abgewinnen. Sie wünschen sich, dass man das Jubiläum allein dem Gedenken an ihre Toten widmet. Das ist menschlich verständlich, aber das falsche Signal an die Welt. München wollte 1972 ein neues Gesicht zeigen. Sich vom nationalsozialistisch-völkischen Geist der Spiele 1936 absetzen. Die Stadt wollte beweisen: Mit den Athletinnen und Athleten aller Nationen kommt die Weltoffenheit nach Deutschland zurück. Diese Fahne hochzuhalten ist ebenso wichtig wie das Gedenken. Beides hat in den Plänen der Stadt seinen Platz. Und vergessen wird die Opfer niemals jemand. Denn eine Demokratie schreibt ihre Geschichtsbücher nicht einseitig – im Gegensatz zu Diktaturen und Terroristen.
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