Der Flächenverbrauch in Bayern muss beträchtlich gesenkt werden. Dabei gilt es jetzt, auf kreative und pragmatische Lösungen zu setzen.
Noch immer ist der Flächenverbrauch in Bayern zu hoch. Zwar konnte er im Vergleich zum vergangenen Jahr leicht gesenkt werden, er ist mit 10,3 Hektar pro Tag aber immer noch mehr als doppelt so hoch wie das 5-Hektar-Ziel der Staatsregierung. Da die Hälfte der Siedlungs- und Verkehrsflächen zudem versiegelt ist, ist der Wert auch deutlich zu hoch, um auf Dauer umweltverträglich zu sein.
Überschwemmungen, sinkende Grundwasserspiegel und die Zerstörung von Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten sind nur drei der Probleme, die damit mehr und mehr auf Bayern zukommen. Will die Staatsregierung den Flächenverbrauch in wenigen Jahren tatsächlich halbieren, ist es an der Zeit, radikaler zu werden – und auf kreative und pragmatische Lösungen zu setzen.
Die technischen Möglichkeiten sollten endlich ausgeschöpft werden
Wirtschaftliches Wachstum und Naturschutz dürfen dabei nicht länger gegeneinander ausgespielt werden. In einem Hochtechnologieland wie Deutschland sind die Technologien und das Know-how vorhanden, um beidem gerecht zu werden. Beim Flächenverbrauch muss noch viel stärker darauf gesetzt werden, schon vorhandene Siedlungs- und Verkehrsflächen besser zu nutzen, etwa durch die Nutzung leer stehender Häuser, mehr Mehrfamilienhäuser, die Förderung von nachhaltigeren Wohnformen wie Tiny Houses.
Mit Grünflächen, Sickergruben und -schächten kann der Versiegelung entgegengewirkt werden. Zudem sollten viele Flächen mehrfach genutzt werden. Solarmodule können beispielsweise auf verschiedensten festen Strukturen befestigt werden. Warum außerdem nicht mehr Kleinwindkraftanlagen auf Privathäusern und Industriedächern? Die technischen Möglichkeiten sollten ausgeschöpft werden.
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Das ist wohl eher ein Thema, das in einer Habilitation zu bearbeiten wäre.
Evtl. brauchen wir mehr Leute mit dem berühmten "kindlichen Enthusiasmus" - mit der Begeisterung, dem Optmismus und dem Idealismus - der heute leider fehlt. Ich bin dafür !!
So kluge, abgeklärte Alleswisser, etc. etc. - die haben wir in Fülle!
Wo haben die uns hingebracht?
Solche Kommentare, wie der, auf den ich nachziehe - die sind die Totengräber der stebenden Begeisterungsfähigkeit in unserer Gesellschaft!
Das haben viele vor 5 Jahren gesagt, ich auch. Aber wer die Thematik intensiv weiterbearbeitet (und das habe ich), der muss im Jahr 2022 leider festhalten, was ich festgehalten habe. Und dieser Kommentar ist auf dem Stand von jugendlichem Enthusiasmus von vor 5 Jahren, genau wie Sie schreiben. Auf diesem Level kann aber m.E. heute nicht mehr in einer Tageszeitung kommentiert werden. Das beschwichtigt und betäubt und spaltet die Realität ab. Meine Meinung
Wirtschaftliches Wachstum und Naturschutz sind Gegensätze. Daran besteht heute kein wissenschaftlicher Zweifel mehr. Wenn ich da diesen irgendwie kindlichen Kommentar lese, "dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden", dann fühle ich mich wie auf einem JU-Kreisparteitag im Jahre 1991. Und die Vorschläge bzw. Wünsche von Herrn Schätzle, die vorgeblich etwas an diesem Gegensatz ändern sollen, erinnern an eine Erörterung in der 10. Schulklasse. Fundierte, wirksame Argumente, die den Widerspruch auflösen, sind das jedenfalls nicht. Man sollte sich wirklich mit einem Problem gründlich und tiefgehend befassen, bevor man in der Tageszeitung einen Kommentar schreiben darf, das wünsche ich mir! Bei allem Zeitdruck.