Worum es Markus Söder bei Bayerns Sonderweg in der Pandemie geht
Es gibt Gründe, vorsichtig zu sein, es gibt aber auch Gründe für Lockerungen. Und es gibt zusätzliche Gründe, warum Markus Söder seine strikte Linie verlassen hat.
Ist es einfach nur Eigensinn? Geht es nur um politische Selbstbehauptung? Oder gibt es vielleicht doch einige sachliche Gründe dafür, dass Markus Söder in der Corona-Politik – mal wieder – einen bayerischen Sonderweg einschlägt?
Fest steht: Allen, die in Bund und Ländern Verantwortung tragen, muss zugestanden werden, dass sich die Pandemie mit der Omikron-Variante in eine neue, in letzter Konsequenz noch unbekannte Richtung entwickelt. Es gibt gute Gründe zu hoffen. Es gibt gute Gründe vorsichtig zu sein. Und es gibt gute Gründe, die schwierige Stimmung in der Bevölkerung nicht außer Acht zu lassen.
Söder will nicht auf der Seite der Verlierer stehen
Der CSU-Chef hat seinen strikten Kurs der Vorsicht aufgegeben, versucht aber zugleich, nicht als Bruder Leichtsinn zu erscheinen. Lockerungen werden als „maßvolle Anpassungen“ ausgegeben. Abweichungen von der Linie des Bundes und der Ministerpräsidentenkonferenz werden mit den ohnehin strengeren Regeln in Bayern gerechtfertigt. Es ist noch gar nicht so lange her, dass Söder eine einheitliche Linie von Bund und Ländern gefordert hat. Auch das konnte er begründen, so wie den Alleingang jetzt.
Unübersehbar aber ist, dass es auch um Selbstbehauptung geht. Er laviert, um am Schluss nicht auf der Seite der Verlierer zu landen.
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Herr Bachmeier, eiern's doch nicht so rum!
Der Hauptgrund für Söders Strategie ist einzig und allein eine bayrische Opposition gegen die da Oben in Berlin (da ist man jetzt ja nicht mehr dabei) aufzubauen. Und das ganz im Hinblick auf die nächstjährige Landtagswahl. Das hat in Situationen des Unmuts immer geklappt und sol der CSU auch diesmal helfen.
Herrn Söder ist die Pandemie samt deren Bekämpfung egal - ihn interessiert die Wahl und seine Macht - und sonst nichts!