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Krankschreibung wegen Stress – deutlicher Sprung im Vergleich zu Vor-Corona

Krankschreibungen

Krankgeschrieben wegen Stress – deutlicher Sprung im Vergleich zu Vor-Corona

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    In Bayern blieben im vergangenen Jahr mehr Menschen mittels Krankschreibung aufgrund von Stress der Arbeit fern.
    In Bayern blieben im vergangenen Jahr mehr Menschen mittels Krankschreibung aufgrund von Stress der Arbeit fern. Foto: Jonas Walzberg, dpa (Symbolbild)

    Die Corona-Pandemie hat das Leben vieler Menschen auf den Kopf gestellt – und auch die körperliche sowie geistige Gesundheit vieler Arbeitnehmer beeinträchtigt. Das zeigt eine aktuelle Auswertung einer der größten Krankenkassen des Landes.

    Nach Angaben der KKH ist die Zahl der Krankentage, die auf stressbedingte Erkrankungen zurückzuführen sind, in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Dabei handelt es sich laut den Daten um Beschäftigte, die unter Belastungsreaktionen oder auch Anpassungsstörungen leiden und deshalb der Arbeit fernblieben.

    Deutlicher Anstieg bei Krankschreibung wegen Stress

    Vergleicht man die Zahlen aus dem Jahr 2024 mit denen vor Corona, verdeutlicht sich die Entwicklung: Die Zahl der Krankentage, die wegen Stress und damit verbundenen Erkrankungen angefallen sind, stieg in Bayern um etwa 50 Prozent.

    Pro 100 KKH-Versicherten mit Krankengeldanspruch kamen im Freistaat knapp 83 Fehltage zusammen – im Schnitt 28 mehr als im Jahr 2019, als die Beschäftigten im Schnitt noch 55 Tage fehlten.

    Nach eigenen Angaben hat die KKH-Krankenversicherung bundesweit rund 1,5 Millionen Versicherte.

    Stress-Studie: In Bayern gibt es im bundesweiten Vergleich wenige Ausfälle

    Trotz des beunruhigenden Anstiegs steht Bayern im Vergleich zu anderen Bundesländern relativ gut da: Nur in Baden-Württemberg wurden 2024 mit 81 Fehltagen pro 100 Beschäftigte noch weniger Ausfallzeiten wegen stressbedingter Diagnosen verzeichnet.

    Im bundesweiten Durchschnitt liegt die Zahl mit 112 Fehltagen deutlich höher. Dennoch zeigt sich auch in Bayern ein Trend, der Sorgen bereitet: Immer mehr Arbeitnehmer erleiden offenbar Stress aufgrund von mentaler Überlastung. Auch Depressionen oder ein Burnout sind da nicht mehr weit.

    Krank wegen Stress: Bessere Arbeitsbedingungen gegen Überlastung

    Die Zahlen spiegeln nach Ansicht des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) Bayern die wachsende Belastung der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen wider. Der Landesvorsitzende Bernhard Stiedl spricht in einer veröffentlichten Mitteilung von einem Alarmsignal:

    „Die Beschäftigten sind heute bereits extrem belastet, teils sogar überlastet.“ Kritik äußert er zudem an Forderungen, Feiertage zu streichen oder Karenztage wieder einzuführen. Solche Maßnahmen seien „absurd“ und würden die bestehende Problematik weiter verschärfen.

    Bundesweit gibt es im Vergleich zu der Zeit vor Corona immer mehr Krankschreibungen in Verbindung mit Stress.
    Bundesweit gibt es im Vergleich zu der Zeit vor Corona immer mehr Krankschreibungen in Verbindung mit Stress. Foto: Philip Dulian, dpa (Archivbild)

    Mehr Prävention gegen Stress am Arbeitsplatz nötig

    Statt zusätzlichem Druck auf die Beschäftigten fordert der DGB Bayern ein klares Umdenken: Arbeitgeber sollten verstärkt auf gute Arbeitsbedingungen achten, um Stress und Überforderung zu vermeiden.

    Dazu gehöre, den Arbeitsdruck zu reduzieren, für ausreichend Personal zu sorgen und vor allem die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden ernst zu nehmen. Denn: Eine Krankschreibung wegen Stress ist oft ein Symptom tiefergehender Probleme, die langfristig nicht nur die Gesundheit der Betroffenen, sondern auch die Produktivität der Unternehmen gefährden.

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