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Landkreis Günzburg: Ein einzigartiges Museum für Ursberg kämpft um Finanzierung

Landkreis Günzburg

Ein einzigartiges Museum für Ursberg kämpft um Finanzierung

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    Das Kloster Ursberg, von Thannhausen aus aufgenommen
    Das Kloster Ursberg, von Thannhausen aus aufgenommen Foto: Josef Reitmayer

    Im Mai 2027 öffnet die Bayerische Landesausstellung in Ursberg ihre Türen. Die Schau, in der es um die Geschichte der Gesundheit in Bayerns, um Heilen, Fürsorge und Inklusion gehen soll, trägt den Titel: „Schwesterherz! Frauen retten Bayern!“ Auch, wenn deren Beginn noch zwei Jahre dauert, tut sich in Ursberg viel. In zwei Wochen feiert der Klosterort Ursberg sein 900-jähriges Jubiläum, dazu eröffnet am 14. März eine Sonderausstellung. „Wir üben schon mal Landesausstellung“, sagt Josef Liebl, der beim Dominikus-Ringeisen-Werk unter anderem den Bereich Bildung verantwortet. Die kirchliche Stiftung prägt das Bild von Ursberg, heute leben etwa 900 Menschen mit körperlicher und/oder geistiger Behinderung auf dem Gelände.

    Die Besonderheit von Ursberg, seine Geschichte und Kultur soll auch über die Landesausstellung hinaus erlebbar bleiben. Ein Ort der Begegnung und Inklusion soll hier geschaffen werden, erklärt Liebl. Das Ziel: Ursberg will ab 2028 das deutschlandweit erste „Museum für, mit und über Menschen mit Behinderung“ beheimaten. Doch es braucht Geld, um das Kloster zu sanieren und das Museum zu konzeptionieren. Das Dominikus-Ringeisen-Werk hat daher einen Antrag im Rahmen des Förderprogramms des Bundes „Kulturinvest 2024“ gestellt – 2,5 Millionen Euro sollte die Fördersumme betragen. Doch im September erfolgte die Absage in Form einer knappen E-Mail.

    Theo Waigel, der aus dem Ursberger Ortsteil Oberrohr stammt, kann die Absage nicht nachvollziehen. Er hatte sich zuvor in einem Brief an Kulturstaatsministerin Claudia Roth für eine Förderung des Projekts ausgesprochen. Eine Antwort sei ihm die Grünen-Politikerin schuldig geblieben. „Dass ein Projekt wie Ursberg, wo die Behindertenarbeit so großgeschrieben wird, wo solche Impulse gesetzt wurden, nicht zum Zug kommt, macht mich schon traurig“, sagt der CSU-Ehrenvorsitzende. In Roths Kulturstaatsministerium in Berlin lobt man unter anderem die Arbeit des Dominikus-Ringeisen-Werks, das „mit seinem vielschichtigen, karitativen Konzept einen sehr wichtigen Beitrag zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen leistet“. Zur Förderabsage betont eine Sprecherin: Die Auswahl der und Entscheidung über die Vorhaben sowie deren maximale Förderhöhe mit Bundesmitteln erfolge im Fall des „Kulturinvest“-Programms allein durch den Haushaltsausschuss des Bundestags.

    In Ursberg will man sich erneut für das Förderprogramm bewerben, sobald es unter einer neuen Bundesregierung wieder aufgelegt wird. „Für uns geht es darum, die Kosten abzusichern“, sagt Liebl. Von anderer Seite hat Ursberg eine erste Finanzspritze erhalten. Aus dem Nachtragshaushalt des Bayerischen Landtags sollen 400.000 Euro nach Ursberg für die Neukonzeption und die Gebäudesanierung des Klostermuseums fließen. Liebl sagt: „Wir werden nicht alleingelassen.“

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