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Missbrauchsskandal
10.01.2022

Das ist der Stand der Aufarbeitung im Fall des "Haus Maffei" in Feldafing

Einer der Tatorte: die alte Feldafinger Kirche St. Peter und Paul.
Foto: Marcus Merk (Archiv)

Mindestens 330 Kinder und Jugendliche waren bis 1972 im "Haus Maffei" am Starnberger See untergebracht. Viele von ihnen waren dort Gewalt und Missbrauch ausgesetzt.

Aufarbeitung: Am 15. November 2021 hat der Paritätische Wohlfahrtsverband Bayern als ehemaliger Träger eine unabhängige „Vorstudie“ zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und Misshandlungen im ehemaligen Sonderschul-Kinderheim „Haus Maffei“ im oberbayerischen Feldafing veröffentlicht. Die aus Augsburg stammende Professorin für Pädagogik in der Sozialen Arbeit an der Katholischen Stiftungshochschule München, Campus Benediktbeuern, Annette Eberle, war damit beauftragt worden.

Bereits 2010 hatten sich nach Darstellung des Paritätischen Betroffene an ein ehemaliges Vorstandsmitglied des Verbands gewandt – schon zuvor gab es aber nach Informationen unserer Redaktion Kontakt zwischen Betroffenen und Verband. Auch dem Paritätischen liegt ein entsprechender Hinweis vor, dem im Rahmen einer unabhängigen Hauptstudie nachgegangen werden solle, wie er mitteilte. Einen Aufarbeitungsprozess lösten die Kontaktaufnahmen nicht aus. Der begann nach Darstellung der aktuellen Vorstandsmitglieder erst im Herbst 2020, nachdem sich eine private Recherchegruppe gemeldet hatte. Man habe deren Berichte und Berichte von Betroffenen „sofort als glaubhaft eingestuft“.

Das "Haus Maffei" in Feldafing existierte bis 1972

Auch die Stadt München leistet mittlerweile einen Beitrag zur Aufarbeitung – durch eine Expertenkommission unter Leitung des ehemaligen Kriminalbeamten Ignaz Raab.

Vorstudie: In der hält Professorin Eberle fest, dass von 1952/53 bis zur Schließung von „Haus Maffei“ 1972 mindestens 330 Kinder und Jugendliche – in der Regel im Alter von fünf beziehungsweise sechs bis 14 Jahren – dort untergebracht waren. Die Genehmigung seitens des Landesjugendamtes habe sich auf eine Belegung von 60 Kindern bezogen, das Heim sei bis zum Schluss jedoch mit bis zu 80 Kindern ständig überbelegt gewesen.

Zöglinge seien in ihm „allen Gefahren einer in der Nachkriegszeit weiterhin (noch) vorherrschenden Kultur der Gewalt in der Erziehung ausgesetzt“ gewesen, so Eberle. Und weiter: „Benannt wurden demütigende und nachhaltige Angstzustände auslösende Strafen, mangelnde schulische und pädagogische Förderung, Prügel und andere Körperstrafen als Erziehungsmittel, sexueller Missbrauch seitens des Heimpersonals, wie auch, in schwerer Form, seitens des benachbarten Gemeindepfarrers, der keinerlei Funktion im Heim oder der Schule innehatte, oder während Ferienaufenthalten im Hänsel und Gretel-Heim (Oberammergau) und im Kloster Ettal.“ Bei ihren Recherchen hätten sich „alle bisherigen Hinweise auf Misshandlungen und sexualisierte Gewalt seitens Betroffener wie auch dokumentierte Beschwerden bestätigt“, sagte Eberle in einem Interview mit unserer Redaktion im Dezember. Belege für ein Missbrauchsnetzwerk habe sie noch nicht gefunden.

Ehemaliger Feldafinger Pfarrer wird als "Mann mit zwei Gesichtern" bezeichnet

Medienrecherchen: In einem Bericht vom 10. November 2021 befasste sich unsere Redaktion zusammen mit dem ARD-Politikmagazin „report München“ ausführlich mit den Vorwürfen – besonders mit der Rolle des damaligen Feldafinger Pfarrers, der heute vielfach als „Mann mit zwei Gesichtern“ bezeichnet wird. Neben ehemaligen Heimkindern warf ihm in dem Bericht erstmals öffentlich eine Betroffene sexuellen Missbrauch vor, die nicht im „Haus Maffei“ untergebracht war, sondern die aus dem Ort stammt. Der Pfarrer des katholischen Bistums Augsburg – er ging 1968 in den Ruhestand und starb 1991 im Allgäu – habe sich im Beichtstuhl vor ihren Augen selbstbefriedigt.

Ehemalige Heimkinder berichten, dass der einstige Feldafinger Pfarrer sie im Keller von "Haus Maffei" und auch in der Kirche missbraucht habe.
Foto: Marcus Merk

Insgesamt vier ehemalige Heimkinder hätten bisher sexuellen Missbrauch durch den Pfarrer gemeldet, erklärte das Bistum. Auch es hält neben Eberle, dem Paritätischen und dem Fonds Heimerziehung ihre Vorwürfe für plausibel. In dem Bericht unserer Redaktion schildern drei von ihnen, wie der Pfarrer sie unter anderem in der Kirche missbrauchte. Zudem seien sie an andere Geistliche weitergereicht worden.

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