Vor 18 Jahren wurde der Münchner Modezar Rudolph Moshammer in seinem Haus erdrosselt. Der Täter ist der Iraker Herisch A., der seit dem Mord in Deutschland in Haft in der Justizvollzugsanstalt Straubing sitzt. Jetzt wird er in sein Herkunftsland abgeschoben. Die Abschiebung sei im Gange, das Flugzeug mit dem heute 43-Jährigen an Bord starte voraussichtlich um 14.30 Uhr vom Frankfurter Flughafen nach Bagdad, sagte ein Sprecher der Bundespolizei der Deutschen Presse-Agentur.
Nach Mord an Moshammer: Herisch A. wird 18 Jahre später abgeschoben
Mit der Anerkennung der Identität des Mannes durch den Irak war zuvor die Voraussetzung für den Abschiebeflug geschaffen worden. Das notwendige Passersatzpapier lag laut Landesamt für Asyl und Rückführungen inzwischen vor. A. darf dann lebenslang nicht mehr nach Deutschland einreisen.
Schon im November vergangenen Jahres hatte die Staatsanwaltschaft München I erklärt, dass sie im Falle einer Abschiebung aus der Haft heraus von einer weiteren Vollstreckung der Haftstrafe absehen würde. Eine Entlassung aus der Haft zur Reststrafenbewährung innerhalb Deutschlands hatte die Behörde aber abgelehnt. Sobald der 43-Jährige in seinem Heimatland ankommt, ist er ein freier Mann. Er wollte auch selbst zurück in seine Heimat. Sein Anwalt, der berühmte Münchner Strafverteidiger Adam Ahmed, hatte sich ebenfalls dafür eingesetzt.
Herisch A. erdrosselte Rudolph Moshammer
2005 hatte A. den 64-jährigen Moshammer in dessen Villa im Münchner Vorort Grünwald mit einem Telefonkabel erdrosselt. Der schillernde Modemacher hatte den damals 25-Jährigen vorher in der Stadt aufgegabelt und mit zu sich nach Hause genommen, um sich mit ihm sexuell zu vergnügen.
Der Iraker wurde wenig später festgenommen. Das Landgericht München I verurteilte ihn wegen Mordes und Raubes zu lebenslanger Haft und stellte die besondere Schwere der Schuld fest. (mit dpa)