Braunbär tappt bei Garmisch-Partenkirchen erneut vor Kamera
Der Braunbär in Garmisch-Partenkirchen ist erneut gesichtet worden. Wieder tappte er in eine Fotofalle, diesmal aber in der Gemeinde Ohlstadt.
Am frühen Montagmorgen ist erneut ein Braunbär in Garmisch-Partenkirchen in eine Wildtierkamera getappt. Abgelichtet wurde das Tier diesmal in der Gemeinde Ohlstadt und damit weiter nördlich als beim letzten Mal. Es wird vermutet, dass es sich bei dem Braunbären um denselben handelt, der am Samstag im südlichen Landkreis Garmisch-Partenkirchen bereits schon einmal vor die Linse einer Wildtierkamera getappt war.
Zuerst hatte der Münchner Merkur über die erneute Sichtung berichtet. Ein Sprecher des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) in Augsburg bestätigte am Donnerstag die Sichtung. Den Ort wollte er allerdings nicht bestätigen. Man befürchte "Bärentourismus" und wolle ihn vermeiden, indem man den Ort geheim hält. Der Braunbär verhalte sich bisher unaufällig. Laut Sprecher sei er bisher nur über die Fotos der Wildtierkameras aufgefallen.
Braunbär in Oberbayern verhält sich vorbildlich
Redseliger als das LfU war dagegen der Bürgermeister von Ohlstadt. Christian Scheuerer berichtete der Deutschen Presseagentur, dass der Bär nur etwa 500 Meter vom Ort entfernt abgelichtet wurde. Das sei aber nicht beunruhigend, weil es sich um unwegsames Waldgebiet handele. "Da darf sich auch ein Bär wohlfühlen", sagte Scheuerer. Er mahnte, sich nicht auf die Suche nach dem Wildtier zu machen. Außerdem sei der Bär bestimmt bereits weitergezogen.
Im Vergleich zum Problem-Bär Bruno, der sich im Sommer 2006 bei Viehwirten unbeliebt machte, weil er Nutztiere riss, verhält sich der neue Bär offenbar genau so, wie man es sich von ihm wünscht: "Er meidet alles, was mit Zivilisation zu tun hat", so Scheuerer. Die Weidetierhalter seien informiert, aber unbesorgt. "Ein Bär wird anders gesehen als ein Wolf. Man geht ganz nüchtern und sachlich damit um. Es ist da keine Panik oder großartige Sorge".
Wo der Bär herkommt, ist derzeit unklar und werde untersucht. Dazu sei ein Experte des Landesamtes für Umwelt vor Ort um Kot und Fellspuren zu sammeln. Auch ob es sich bei dem Tier um ein Männchen oder um ein Weibchen handelt, ist ungewiss. Allerdings wandern eher junge Männchen.