
Neue Kurzzeitbetreuung für behinderte Menschen soll Angehörige entlasten

Plus Der Bezirk Schwaben will mit einem Modellprojekt pflegende Angehörige entlasten. Mit dem Angebot soll der Bedarf festgestellt werden. Eine 59-Jährige berichtet von ihren Erfahrungen.

Roswitha Humbold gehen die Kräfte aus: "Ich habe kein eigenes Leben", sagt die 59-Jährige. Seit fünf Jahren pflegt sie nicht nur ihre kranke Mutter, sondern auch ihren behinderten Bruder. Körperlich, aber auch psychisch spüre sie schon lange die enorme Belastung. Zwar ist ihr 56-jähriger Bruder, der seit seiner Geburt mit geistigen Beeinträchtigungen leben muss, tagsüber in einer Betreuungseinrichtung, doch sobald er am frühen Abend nach Hause gebracht wird und am Wochenende ist sie gefordert. Und auch die nieren-, herz- und lungenkranke 87-jährige Mutter, die sich sehr schwertut beim Laufen, wird von ihr gepflegt. An eine Auszeit war nie zu denken, erzählt sie. Doch in diesem Jahr endlich konnte sie zwei Wochen am Stück Urlaub machen. "Das war so extrem nötig."
Sie pflegt ihren behinderten Bruder und ihre Mutter
Möglich geworden sei dies durch das Modellprojekt "Kurzzeitbetreuung für Menschen mit Behinderung", das der Bezirk Schwaben Anfang 2023 für drei Jahre aufgelegt hat. Roswitha Humbolds Bruder bekam so einen Kurzzeitbetreuungsplatz. Für die Mutter fand sie zum Glück auch einen Kurzzeitpflegeplatz. Der Bezirk schafft für die Dauer des Projekts schwabenweit zwölf neue Plätze zur Kurzzeitbetreuung. Davon seien acht feste Plätze für Erwachsene und ein fester Platz für Kinder und Jugendliche. Drei zusätzliche Plätze für Erwachsene würden in dieser Zeit zudem angeboten, wenn die jeweilige Einrichtung Kapazitäten hat. 900.000 Euro investiere der Bezirk Schwaben jährlich in dieses Projekt. Denn in ganz Bayern und so auch in Schwaben kämpfen Angehörige um Kurzzeitpflegeplätze, heißt es vonseiten des Bezirks.
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