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Virusinfektion
22.05.2022

Affenpocken: Risiko bei geschwächten Immunsystemen

Eine Frau arbeitet im Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München.
Foto: Martin Bühler/Bundeswehr/dpa/Archivbild

Schwerwiegende Verläufe einer Affenpocken-Infektion sind nach Angaben von Medizinern bei gesunden Menschen selten, doch der Erreger ist in eine hohe Sicherheitsstufe eingruppiert.

Nach den ersten Fällen von Affenpocken in Deutschland erwarten Mediziner eine weitere Ausbreitung - mit Risiken für Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem. Von einer großen Ansteckungswelle in der Bundesrepublik gehen aber weder die behandelnden Ärzte des ersten Affenpocken-Patienten in München noch das Robert Koch-Institut aus. Mittlerweile sind drei Fälle in Deutschland bekannt: der erste in München, die beiden weiteren in Berlin.

"Ich bin überzeugt, dass es insgesamt noch weitere Fälle in Deutschland geben wird", sagte bereits vor Bekanntwerden der Berliner Fälle Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie des Schwabinger Krankenhauses. Dort wird ein 26-Jähriger aus Brasilien mit der ersten je in Deutschland gemeldeten Affenpocken-Erkrankung behandelt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO berichtet mit Stand Samstag von rund 90 bestätigten Infektionen und 30 Verdachtsfällen in Ländern, in denen das Virus normalerweise nicht auftritt.

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) forderte im Fernsehsender der "Bild"-Zeitung (Sonntag): "Wir müssen in der Öffentlichkeit aufklären, wir müssen für Impfstoff sorgen und wir müssen für Medikamente sorgen."

Es gebe immunsupprimierte Patientengruppen, bei denen Vorsicht geboten sei, sagte Wendtner auf Anfrage. Immunsupprimiert bedeutet, dass Patientinnen und Patienten mur über sehr geschwächte Abwehrkräfte verfügen. "Dazu gehören beispielsweise HIV-Patienten ohne ausreichende medikamentöse Krankheitskontrolle, aber zum Beispiel auch Tumorpatienten mit schwerer Immunsuppression etwa nach Stammzelltherapie."

Seit 2013 ist in der EU der Impfstoff Imvanex zugelassen. "Dies ist ein Lebendimpfstoff, der aus einer abgeschwächten Form des Pocken-Impfstoffs hergestellt wird. Die Erreger sind so abgeschwächt, dass sie sich nicht vermehren können, sonst könnten immungeschwächte Patienten nicht geimpft werden", sagte der Wissenschaftler. "Wir haben nun eine Diskussion, wie man diese Risikogruppen besser schützen könnte und ob man eine sogenannte Riegelimpfung für sie einführen sollte."

Riegelimpfungen sind nach Wendtners Erläuterung Impfungen, die für bestimmte Bevölkerungsgruppen - in diesem Fall Menschen mit geschwächter Immunabwehr - begrenzt eingeführt werden könnten, um die weitere Ausbreitung des Affenpockenvirus zu unterbinden.

"Wir gehen davon aus, dass die ältere Generation, die vor 1980 noch gegen die klassischen Pocken geimpft wurde, einen sehr hohen Schutz auch gegen Affenpocken hat, diese Menschen sind sehr wenig bis gar nicht gefährdet." Mit dem Medikament Tecovirimat gibt es nach Wendtners Worten auch eine seit Januar 2022 in der EU zugelassene Therapiemöglichkeit. "Tecovirimat ist ein kleines Molekül, das die Bildung des schützenden Hüllproteins des Affenpocken-Erregers verhindert, so dass die Virusfreisetzung aus der Wirtszelle verhindert wird", sagte Wendtner. "Das Mittel ist auf dem Weg nach Schwabing - nicht unbedingt für unseren Patienten, aber für nicht auszuschließende weitere Fälle."

Der Münchner Patient leidet an der milderen westafrikanischen der zwei bekannten Virusvarianten. Der Mann war von Portugal über Spanien nach München gereist und hatte sich zuvor in Düsseldorf und Frankfurt am Main aufgehalten.

"Dem Patienten geht es nach wie vor gut, er hat relativ wenig Symptome", sagte Wendtner. Untergebracht ist der 26-Jährige in einem Einzelzimmer mit vorgeschalteter Schleuse. "Im Patientenzimmer herrscht Unterdruck, so dass keine Luft unkontrolliert nach außen entweichen kann. Die Abluft wird zusätzlich über eine virusdichte Filteranlage aufgereinigt", sagte der Mediziner.

"Von diesen besonders ausgestatteten Infektionsstationen, die zwar zur Versorgung von Affenpocken-Patienten nicht zwingend erforderlich sind, aber dennoch höchste Sicherheitsstandards für andere Patienten und medizinisches Personal garantieren, haben wir in Deutschland leider zu wenige."

Die Wissenschaft geht nach Worten Wendtners davon aus, dass mit Affenpocken infizierte Patienten drei bis vier Wochen ansteckend sind. "Unser Patient ist seit 13./14. Mai symptomatisch, so dass er noch zwei bis drei Wochen vor sich hätte. Das hängt aber natürlich immer vom individuellen Verlauf der Infektion ab."

Es handle sich um eine klassische Schmierinfektion, "die durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten, aber auch das gemeinsame Nutzen von Bettwäsche oder das Teilen von Kleidung von Infizierten übertragen wird. Promiskuität und ungeschützter Geschlechtsverkehr sind Risikofaktoren." Die Klinik ist eines von sieben Zentren des "Ständigen Arbeitskreises der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger" (STAKOB) in Deutschland, und das einzige in Bayern. "Allgemein geht man davon aus, dass die westafrikanischen Affenpocken eine Sterblichkeit von insgesamt einem Prozent haben, das betrifft vor allem Kinder unter 16 Jahren", sagte Wendtner.

"Man muss aber bedenken, dass diese Daten aus Afrika nicht zwingend übertragbar auf das Gesundheitswesen in Europa oder den USA sind, bei uns wäre die Sterblichkeit eher niedriger anzusetzen. Das ist eine Erkrankung, die meines Erachtens nicht das Potenzial hat, die Bevölkerung massiv zu gefährden."

Der Erreger der Affenpocken ist in die Risikogruppe drei eingestuft. "Das ist die zweithöchste Sicherheitsstufe", sagte Wendtner. "Die Aufarbeitung dieser Viren darf nur in Speziallaboren erfolgen, von denen es nicht viele gibt."

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