In Deutschland gilt die Schulpflicht. Eigentlich. Doch allein an Grund- und Mittelschulen im Freistaat gibt es eine ganze Reihe von Kindern, die seit mehr als einem Jahr nicht in die Schule gehen. Wie viele es sind, ist mangels offizieller Statistiken nicht zu beziffern. Aufmerksamkeit erregen vor allem die besonders krassen Fälle - wie der eines Jungen im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart. Er müsste inzwischen die vierte Klasse besuchen, war aber noch keinen Tag in der Schule.
Bildung
Der Artikel gibt der staatlichen Seite eine große Bühne. Allerdings liegen nicht einmal belastbare Zahlen vor. Wo sind die Stimmen der anderen Seite? Dort scheint es vielerlei Gründe zu geben. Wo ist der Vergleich zu anderen Bildungssystemen? Ist eine (Präsenz)schulpflicht tatsächlich ein gutes System? Wer verpflichtet, muss auch liefern. Liefert der Staat ein ordentliches Bildungssystem unter ordentlichen Bedingungen? Warum braucht es dann Privatschulen, die jedenfalls faktisch nicht allen zugänglich sind? Was genau will mir der Artikel sagen? Dass man Gottgegebenes nicht in Frage stellen soll, weil der Staat ein Bußgeld vorgesehen hat? In dieser Form leider eine überflüssige Leseübung.
Im Unterricht und auf dem Weg dorthin sowie auf dem Pausenhof erlernt das Kind Sozialverhalten und Verantwortung. In den USA werden Kinder übrigens verlacht, "Have you been homeschooled or what?". Jedes Kind hat ein Recht die Schule zu besuchen, besserwissende Eltern ohne jede pädagogische Bildung sind da fehl am Platze.
"Jedes Kind hat ein Recht die Schule zu besuchen, besserwissende Eltern ohne jede pädagogische Bildung sind da fehl am Platze." In dem Artikel steht lediglich, dass jedes Kind die Pflicht hat, in die Schule zu gehen. Richtig ist allerdings, dass jedes Kind das Recht auf Bildung hat. Im Übrigen bin ich mir angesichts Ihrer Aussage nicht sicher, ob ich nicht selbst die Sichtweise von besserwissenden Eltern der von sich selbst überschätzenden Pädagogen vorziehen würde. Gerechtfertigt oder nicht - den Eltern geht es in aller Regel um das Beste für ihr Kind. Ist das bei "der pädagogischen Bildung" auch so? Zumindest in der Vergangenheit war das nicht immer der Fall: Indoktrinierung im 3. Reich oder in der ehemaligen DDR, Züchtigungsrecht der Lehrkraft (abgeschafft in der BRD 1972) oder das jüngst gescheiterte Turboabitur (G8) sind nur einige Beispiele dafür.
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