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  3. Weltkrebstag: Eine Krebserkrankung führt oft auch zu Geldnöten

Weltkrebstag
06.02.2023

Eine Krebserkrankung führt oft auch zu Geldnöten

Susan Vogel hat seit fast zehn Jahren Krebs. Arbeiten kann sie daher nicht mehr. Zu allen körperlichen Beeinträchtigungen kommen bei ihr so auch noch Geldsorgen – ein Problem, mit dem sie nicht allein ist.
Foto: Marcus Merk

Die Diagnose Krebs ist ein schwerer Schicksalsschlag. Zu den körperlichen und psychischen Belastungen kommen oft auch finanzielle Nöte. Eine Betroffene erzählt.

Susan Vogel würde so gerne wieder arbeiten. Als Friseurin. Oder auch als Pflegemutter. "Doch ich kann einfach nicht. Ich schaffe es nicht", erzählt sie. Ihre Kräfte geraubt hat ihr der Krebs. Im April werden es zehn Jahre, so lange ist die 58-Jährige schon krank. Zunächst wurde ein Tumor in ihrer Brust festgestellt. Dann kamen Metastasen dazu. Sie befielen ihre Lunge, ihr Gehirn. Gerade muss sie wieder eine Chemotherapie machen. "Es ist ein ewiger Kampf", erzählt die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen. Und als wären die körperlichen und psychischen Belastungen nicht schon schlimm genug, quälen sie auch noch finanzielle Nöte: "Hätte ich nicht meinen Mann, ich hätte überhaupt kein Geld." Susan Vogel arbeitete immer in sogenannten Minijobs. Ein Fehler, wie sie heute sagt. Doch Susan Vogel ist nicht allein mit ihrer finanziellen Not, wie Nadja Lang von der Bayerischen Krebsgesellschaft weiß.

Krebspatienten fallen oft über Monate aus: Geldsorge möglich

Bei vielen Krebspatientinnen und Krebspatienten führt die Erkrankung auch zu finanziellen Engpässen", erklärt Lang, die in der Beratung der Bayerischen Krebsgesellschaft tätig ist. Denn gerade eine Tumorerkrankung erfordere meist eine lange Therapie. Die Betroffenen fallen oft über Monate aus. Finanziell besonders schnell eng werde es bei Alleinerziehenden oder Alleinstehenden. Aber auch Familien, bei denen entweder der Hauptverdiener ausfällt oder der Zuverdienst fest eingeplant ist, müssen sich teils massiv einschränken.

Doch Lang weiß aus Erfahrung auch, wie unglaublich wichtig eine Auszeit in der Regel ist. So gebe es zwar Patientinnen und Patienten, die trotz Chemotherapie arbeiten wollen und können, denen die Arbeit oft weiter eine Struktur gibt. „Das ist aber die Minderheit. Die allermeisten Krebspatientinnen und -patienten können einfach nicht mehr arbeiten." Bei den allermeisten gehe es nicht mehr darum, dass sie durch die Arbeit doch vielleicht vom Grübeln abgelenkt werden, „sie sind einfach zu schwach zum Arbeiten". 

Man dürfe nicht vergessen, so Lang, „die Therapie der Krebserkrankung erfordert viel Zeit und Kraft". In ihren Beratungen sitzen aber häufig Patientinnen und Patienten im erwerbsfähigen Alter, die sich diese Zeit nicht nehmen wollen oder können, weil sie so unter Druck stehen. Schließlich gelte es in jüngeren und mittleren Jahren meist auch, eine Familie zu versorgen, Schulden abzubezahlen und natürlich auch sich im Job zu etablieren und dort weiterzukommen. Dass die Krebserkrankung alle Kräfte einfordert, werde oft erst im Laufe der Behandlung schmerzhaft erkannt. Nicht unterschätzt werden darf unter anderem auch die sogenannte Fatigue, ein Erschöpfungssyndrom, das viele Krebserkrankte oft über Monate, im schlimmsten Fall über Jahre extrem schlaucht.

Wichtig ist es, sich bei der Diagnose Krebs beraten zu lassen und Hilfe zu holen

Doch nicht jeder Arbeitgeber hat für die Einschränkungen, die Betroffene im Zuge ihrer Krebserkrankung erleiden, Verständnis: „Es kommt vor, dass den Patientinnen und Patienten gekündigt wird", sagt Lang. Daher sei es zum Beispiel auch so wichtig, sich schnell um einen Schwerbehindertenausweis zu kümmern, denn er biete einen gewissen Schutz. Und Lang empfiehlt, sich beraten zu lassen: „Wir haben ein engmaschiges Hilfenetz und es gibt viele Hilfsangebote. Das ist allerdings oft nicht gut bekannt. Und jeder einzelne Krankheitsfall muss individuell betrachtet werden." Geht es gerade um finanzielle Hilfen, arbeite die Bayerische Krebsgesellschaft auch mit Stiftungen eng zusammen – auch mit dem Leserhilfswerk unserer Zeitung, der Kartei der Not.

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Susan Vogel weiß aus Gesprächen, dass es vielen Frauen so geht wie ihr: "Sie sind krank und haben kein Geld." Überall habe sie sich beraten lassen, doch aus ihrem finanziellen Dilemma habe ihr niemand helfen können. "Ich fühle mich total abhängig", sagt sie. Nie könne sie sich irgendetwas Gutes tun, weil sie doch weiß, wie knapp das Geld bei ihnen ist. Nicht einmal eine neue Brille könne sie sich kaufen. Und das in einer Situation, in der sie Mühe hat, nur von der Küche ins Wohnzimmer zu gelangen. Sie muss zurzeit wieder eine Chemotherapie durchstehen, denn auch in ihrer Brustwirbelsäule sind nun Metastasen. Ihre Stimme wird brüchig, als sie sagt: "Ich fühle mich oft einfach so alleingelassen."

Hilfe: Die Psychosoziale Krebsberatungsstelle Augsburg der Bayerischen Krebsgesellschaft e. V. ist telefonisch unter 0821/9079190 oder E-Mail: kbs-augsburg@bayerische-krebsgesellschaft.de zu erreichen. Weitere Informationen im Internet unter www.bayerische-krebsgesellschaft.de.

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Die Diskussion ist geschlossen.

04.02.2023

Als selbst K-Betroffener beschäftige ich mich seit mehr als einem Jahr mit genau diesem Thema und engagiere mich auch bei einer bundesweiten Selbsthilfegruppe. Ich kann dem Artikel nur beipflichten.
Unsere Gesellschaft und die Versorgungssysteme sind auf dem Prinzip von sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung aufgebaut. Hier geht es nicht nur um den allgemeinen Lebensunterhalt, sondern auch um Leistungen wie Krankengeld nach dem Ende der Lohnfortzahlung oder auch den Bezug einer Erwerbsminderungsrente wenn eine Krankheit das Arbeiten nicht mehr möglich macht.

Auf den Punkt gebracht:
Wer nicht in das System selbst einzahlt bekommt auch keine Leistung. Da hilft auch die beste Beratungsstelle und Selbsthilfegruppe nichts. Leider wird das Thema "Absicherung meiner persönlichen Arbeitskraft" oft zugunsten kurzfristigem Konsum oder einer steuer- und abgabenoptimierten Arbeitsvertragsgestaltung hintenan gestellt.

Ob Stiftungen oder Hilfswerke eine dauerhafte Lösung für Betroffene wie Frau Vogel sind, wage ich zu bezweifeln. Ein bedingungsloses Grundeinkommen könnte eine Lösung sein, doch da dürfte unsere Gesellschaft noch nicht so weit sein.