
Gedenkstunde für Opfer des sowjetischen Speziallagers Nr. 6
Mit einer Gedenkstunde haben das Brandenburgische Kulturministerium und die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft an die Opfer des sowjetischen Speziallagers Nr.
6 in Jamlitz erinnert. "Wir erinnern an das unermessliche Leid der Häftlinge und gedenken derjenigen, die diese Tortur nicht überlebten", sagte Kulturstaatssekretär Tobias Dünow am Samstag bei der Gedenkstunde auf dem Waldfriedhof. "Jamlitz ist ein Ort mit einer erschütternden, zweifachen Geschichte von Verfolgung, die lange nicht thematisiert wurde."
In dem südbrandenburgischen Dorf Jamlitz hatte die SS nach Angaben des Ministeriums im November 1943 das Außenlager Lieberose des KZ-Sachsenhausen mit direkter Anbindung an das Vernichtungslager Auschwitz errichten lassen. Bis 1945 mussten dort rund 10.000 Menschen, vorwiegend Juden aus den besetzten europäischen Ländern, Zwangsarbeit leisten. Ab September 1945 nutze die Rote Armee Jamlitz als Speziallager Nr. 6 zur Inhaftierung von deutschen, polnischen und sowjetischen Staatsbürgern. Unter den etwa 10.300 Häftlingen bis April 1947 waren auch viele Funktionäre der Nationalsozialisten, rund 3400 Inhaftierte starben an Hunger und Krankheiten.
(dpa)
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