"Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst darf keinesfalls als Berufsrisiko in Kauf genommen werden", erklärte die Verdi-Landesleiterin für Berlin-Brandenburg, Andrea Kühnemann, am Montag. Seit der Empörung über massive Angriffe in der Silvesternacht 2022/2023 habe es jedoch kaum Verbesserungen gegeben, um die Helfer zu schützen.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) wiederholte ihre Forderung nach einem Verbot für Pyrotechnik für den Privatgebrauch. Es sei reines Glück, dass Einsatzkräfte nicht noch schwerer verletzt wurden, erklärte Berlins GdP-Landeschef Stephan Weh. Er hoffe, das sich die Politik "nicht wieder nur in Phrasen erschöpft", sondern dass es endlich nachhaltige Maßnahmen gebe.
"Die Arbeitgeber sind aufgefordert, präventiv zu handeln und die Beschäftigten auf eskalierende Einsatzsituationen vorzubereiten", betonte Verdi-Lndesleiterin Kühnemann. "Es kann nicht sein, dass unsere Kolleginnen und Kollegen der Prellbock für die sozialen Konflikte in dieser Stadt werden. Wir brauchen langfristige Präventionskonzepte, die Zuspitzungen, wie wir sie am Silvesterabend erlebt haben, schon im Vorfeld verhindern", meinte Kühnemann.
Nach Ausschreitungen vor einem Jahr wurden auch in dieser Silvesternacht wieder Polizisten und Feuerwehrleute in Berlin mit Böllern beworfen und Raketen beschossen. Die Polizei sprach in der Nacht zunächst von 15 Einsatzkräfte, die verletzt worden seien. Es habe 300 vorläufige Festnahmen gegeben. Diese Zahlen dürften noch steigen. Polizei und Feuerwehr wollten am Neujahrsmorgen weitere Zahlen bekanntgeben.
(dpa)