Die Public Viewing-Veranstaltungen zur Fußbal-EM in Brandenburg sind nach Einschätzung der Polizei bislang ohne große Störungen abgelaufen. "Es ist momentan eine sehr entspannte Situation", sagte ein Sprecher des Lagedienstes am Sonntag in Potsdam. Auch beim Public Viewing in Neuruppin, wo die kroatische Nationalmannschaft Quartier bezogen hat, habe es keine Zwischenfälle gegeben.
Neuruppin drückt den Kroaten die Daumen
"Wir haben alle Daumen gedrückt für unsere Gäste", sagte der Sprecher des MSV Neuruppin, Gregor Haake, der dpa. "Wir haben auch alle mitgefiebert. Es sind jetzt auch unsere Kroaten." Die Stimmung beim Public Viewing war am Samstag allerdings etwas gedrückt. Denn der EM-Auftakt lief für die Kroaten um Weltstar Luka Modrić enttäuschend: Der WM-Dritte verlor im Berliner Olympiastadion mit 0:3 gegen Spanien.
"Wir sind auch ein bisschen traurig, dass das Spiel nicht so gut gelaufen ist", sagte Haake. Er sei für das nächste Spiel der Kroaten gegen Albanien am Mittwoch optimistisch. Die kroatische Mannhaft hat ihr Basislager in Neuruppin und trainiert dort auch. Die Sprecherin des Hotels "Resort Mark Brandenburg", in dem das Team wohnt, sagte der dpa: "Die Mannschaft war am Sonntag ein bisschen mehr in sich gekehrt, ein bisschen zurückgezogener."
Zum EM-Auftakt verfolgten in der Neuruppiner Innenstadt rund 800 Menschen beim Public Viewing das erfolgreiche Deutschlandspiel gegen Schottland. "Vielleicht erleben wir gemeinsam unser Neuruppiner Sommermärchen", hatte Bürgermeister Nico Ruhle vor Beginn der EM gesagt und die Menschen aufgerufen, friedlich zu feiern.
In etlichen Städten Brandenburgs gibt es während der Fußball-EM bis 14. Juli Public Viewing-Veranstaltungen mit großen Leinwänden. Teils werden einige tausende Zuschauer erwartet. Fanfeste und Live-Übertragungen werden in Brandenburg meist von privaten Betrieben und Gastronomen organisiert - auf städtischen Plätzen, in Parks, Biergärten und Kneipen.
Das Land Brandenburg nutzt die EM-Vorrunde auch, um bei den vielen ausländischen Fans in der Bundeshauptstadt für das Bundesland zu werben. "Die Welt will nach Berlin. Berlin will nach Brandenburg" war zum EM-Auftakt auf Werbebannern an Fahrrädern zu lesen, wie die Staatskanzlei am Sonntag mitteilte.
Polizeieinsätze in anderen Bundesländern
In Mecklenburg-Vorpommern etwa gab es nach dem EM-Auftakt der deutschen Mannschaft wegen rechter Parolen am Bahnhof Warnemünde einen größeren Polizeieinsatz. Bei Magdeburg war ein Afghane auf ein Privatgrundstück eingedrungen und hatte mehrere Menschen bei einer Gartenparty attackiert, die das EM-Eröffnungsspiel sehen wollten. Es gab drei Verletzte. Die Polizei erschoss den Angreifer, der vor der Attacke bei der Privatparty einen Landsmann getötet haben soll.
(dpa)