
Das Corona-Update vom 22. Januar


Jeden Tag laufen viele Nachrichten zum Coronavirus über den Ticker. Wir sammeln an dieser Stelle alles, was heute wichtig war – mit besonderem Blick auf Bayern und unsere Region.
50.000 Menschen sind in Deutschland inzwischen durch das Coronavirus gestorben. Zuletzt waren in Deutschland tagelang mehr als 1000 Todesopfer zu beklagen - und die Zahl sinkt nur sehr langsam. Als in Italien im Frühjahr an einem Tag 475 Menschen starben, war das ein Schock - mit Konsequenzen auch in Deutschland. Das Foto der Särge in Bergamo hat sich bis heute bei vielen ins Gedächtnis gebrannt. Über ähnliche Fotos, die es inzwischen aus Sachsen gibt, wird aber kaum gesprochen. Haben wir uns inzwischen einfach an die Corona-Toten gewöhnt? Ein Münchner Sozialpsychologe versucht, die Frage zu beantworten.
Die hohe Zahl der Menschen, die inzwischen durch das Coronavirus gestorben sind, beschäftigt auch den Präsidenten des Robert Koch-Instituts. "Das ist eine bedrückende, schier unfassbare Zahl", sagte Lothar Wieler heute bei einer Pressekonferenz. Die Bundesregierung versucht deshalb deshalb, vor allem Menschen, die in Senioren- und Pflegeheimen leben, zu schützen. Denn dort ist die Zahl der Todesopfer besonders hoch. Die Physikerin Viola Priesemann fordert dagegen, dass Deutschland ein neues Ziel in der Pandemie-Bekämpfung braucht: einen Inzidenzwert von zehn Fällen auf 100.000 Einwohner.
Weitere wichtige Corona-Nachrichten des Tages
Seit dem 11. Januar galt im Landkreis Donau-Ries die 15-Kilometer-Regel. Das heißt Einwohner durften von ihrem Wohnort höchsten 15 Kilometer entfernt sein. Diese Regel tritt immer dann in Kraft, wenn eine Region den Inzidenzwert von 200 überschreitet. Die gute Nachricht für alle Bewohner im Donau-Ries: Seit heute gilt die Regel nicht mehr. Der Landrat hat sie aufgehoben, weil die Zahl der Neuinfektionen gesunken ist.
Nicht so gute Nachrichten gibt es hingegen aus Augsburg. Dort spüren Experten vor allem bei jungen Menschen deutliche Folgen des Lockdowns: Die Zahl der psychiatrischen Notfälle nimmt bei Kindern und Jugendlichen zu. Vor allem die Schließung der Schulen habe dramatische Auswirkungen, sagt Michele Noterdaeme, Chefärztin an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Josefinum.
Wer in Augsburg lebt, weiß das: Verstöße gegen die Corona-Regeln werden dort sehr konsequent geahndet. Nicht so im Landkreis München. Im Landratsamt München stauen sich hunderte unbearbeitete Anzeigen, die von Polizei und Behörden übermittelt wurden. Das hat nun sogar das bayerische Innenministerium auf den Plan gerufen.
Die Zahlen: Bislang gibt es in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts 2.106.262 Fälle, das sind 17.862 mehr als am Vortag. In Bayern haben sich bisher 385.784 Menschen mit dem Virus infiziert, das sind 2677 mehr als am Vortag. Alle bestätigten Fälle in Bayern sehen Sie hier in unserer interaktiven Karte.
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