Das Corona-Update vom 16. Mai
Jeden Tag laufen unzählige Nachrichten zum Coronavirus über den Ticker. Wir sammeln an dieser Stelle alles, was heute wichtig war – mit besonderem Blick auf Bayern und unsere Region.
Kaum eine Lockerung war so umstritten wie der Wiederanpfiff in der Bundesliga. Und dennoch: Heute rollte der Ball wieder. Zu den befürchteten Fan-Ansammlungen kam es nicht, nahezu alle Teams hielten sich auch beim Jubeln an die Distanzregeln. Eine Ausnahme bildete Hertha BSC: Im ersten Geisterspiel nahmen es die Spieler aus der Hauptstadt mit dem Verbot von Rudelbildungen nicht allzu ernst. Zur Erinnerung: Ex-Herthaner Salomon Kalou hatte es mit einem Video, in dem reichlich Hände geschüttelt wurden, fast noch im Alleingang geschafft, den Wiederanpfiff scheitern zu lassen. Für den FCA verlief der Wiederbeginn wenig erfreulich. 1:2 verlor der Verein gegen Wolfsburg. Für die Fans ein Trost: Sie konnten ihrem Missmut über Geisterspiele Ausdruck verleihen. "Der Fußball wird leben - euer Business ist krank", stand auf einem Banner auf der Tribüne.
Mittlerweile dürfen alle Händler in Augsburg wieder öffnen. Die Sorgen sind damit aber nicht verschwunden. Hygiene-Maßnahmen kosten teils viel Geld und die Kunden kommen nur verhalten zurück. Klamotten anprobieren mit Maske, in Ruhe stöbern - davor schrecken noch viele zurück. Und dennoch geben die Augsburger Händler die Hoffnung nicht auf: Sie arbeiten an einem "Konzept zur Willkommenskultur".
In Supermärkten kann man sich in den letzten Wochen über mangelnden Andrang nicht beschweren. Ganz im Gegenteil. Sie müssen noch viel stärker darauf achten, dass nicht zu viele Menschen in die Läden kommen, um Abstände einhalten zu können. Teilweise führt das zu abstrusen Folgen - zum Beispiel im Fall einer Mutter, die sich an unsere Redaktion wandte. Sie wollte mit ihrem Kleinkind in einen Aldi - und wurde von einer Angestellten darauf hingewiesen, dass ihr Kleinkind draußen bleiben müsse. Ein Supermarktbesuch sei eben kein Familienausflug, der Infektionsschutz gehe vor. Auf Nachfrage betonte Aldi, dass das nicht der Firmenrichtlinie entspreche. Und doch häufen sich solche Meldungen bei unterschiedlichen Discountern. Max Kramer hat das Problem für uns recherchiert.
Weitere wichtige Corona-Nachrichten des Tages
- Die Corona-Krise sorgt für Theorien rund um eine Weltverschwörung, in deren Mittelpunkt Bill Gates gerückt ist. Die faktische Grundlage: Bill Gates unterstützt die WHO und kämpft mit Impfungen dagegen, dass Menschen an Krankheiten sterben. Was daraus nun in der Verschwörungs-Szene gemacht wird, ist teils abenteuerlich. Wie es dazu kommt, hat Sarah Schierack zusammengefasst.
- Solche Verschwörungstheorien breiten sich zunehmend bis in den eigenen Freundeskreis aus. Wie sollte man darauf reagieren? Suchen Sie das Gespräch, empfehlen Experten. Wer mit Fragen und Fakten konfrontiert wird, dem fallen die Widersprüche eher auf.
- Immer häufiger trinken Kinder Desinfektionsmittel. Das merkt der Giftnotruf, der unter seinen Anrufern vermehrt solche Fälle wahrnimmt. Leichte Entwarnung gibt es: Zu schweren Vergiftungen führt das regelmäßig nicht. Wasser nachtrinken und etwas Süßes essen, um Unterzuckerung zu vermeiden, sei als Behandlung häufig ausreichend.
- Nach den erschreckenden Bildern von vergangener Woche gab es auch diese Woche wieder Demonstrationen in Bayern - etwa in München. Dieses Mal aber nicht auf dem Marienplatz, sondern auf der Theresienwiese. Auf dem angemeldeten Veranstaltungsgelände wurden dieses Mal die Auflagen weitgehend eingehalten - daneben sah das anders aus. Es kam zu Räumungen. Ähnlich friedlich blieb es bei 500 Demonstranten in Augsburg.
Die Zahlen: Derzeit gibt es in Deutschland nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 173.772 Fälle, das sind 620 mehr als am Vortag. In Bayern haben sich aktuell 45.340 Menschen mit dem Virus infiziert, das sind 297 mehr als am Vortag. Insgesamt kommen in Bayern auf 100.000 Menschen aktuell 34,7 mit dem Coronavirus infizierte Personen. Alle bestätigten Fälle in der Region finden Sie in diesem Artikel.
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