Das Corona-Update vom 17. Juni
Jeden Tag laufen unzählige Nachrichten zum Coronavirus über den Ticker. Wir sammeln an dieser Stelle alles, was heute wichtig war – mit besonderem Blick auf Bayern und unsere Region.
Die ganze Welt (mit wenigen Ausnahmen) hofft darauf, dass möglichst zeitnah ein Impfstoff gegen das Coronavirus gefunden wird. Dutzende Firmen forschen unter Hochdruck nach dem "Gamechanger", mit dem die Pandemie hoffentlich beendet werden kann. Die Pharmaindustrie ist damit in den absoluten Fokus gerückt. Die Hoffnungen liegen auf einer Branche, die im besten Fall dazu beiträgt, Gesundheit zu sichern beziehungsweise wieder herzustellen. Findet ein Unternehmen einen Impfstoff oder ein Medikament, das - wie bei Corona - vielen Millionen Menschen helfen kann, zahlt sich die oftmals lange und kostenintensive Forschung ordentlich aus. Doch nicht immer ist die Suche nach einem Mittel, das uns gesund macht oder hält, erfolgreich. Unsere Autorin beleuchtet in ihrem Pharma-Report den fieberhaften Kampf um den erlösenden Impfstoff.
Zu den Unternehmen, die bei der Forschung nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus weltweit mit an der Spitze stehen, zählt auch das deutsche Curevac. Sie erinnern sich: jenes Unternehmen also, bei dem die Bundesregierung Anteile kaufen möchte. Die Curevac-Forscher haben nun einen wichtigen Schritt gemacht: Sie dürfen ihren Impfstoff ab sofort auch an gesunden Freiwilligen testen. In den kommenden Wochen geht es darum, die Sicherheit und die Wirksamkeit ganz genau zu untersuchen. Curevac ist das zweite deutsche Unternehmen, das in diese Phase der Impfstoffentwicklung eintreten darf.
Wir bleiben in der Medizin. Noch vor einem Impfstoff könnten Forscher jetzt endlich auch ein wirksames Medikament gegen Covid-19 gefunden haben. Könnten, abschließende Bewertungen stehen noch aus. Aber laut Experten sieht es durchaus ganz gut aus, dass der Entzündungshemmer Dexamethason Infizierten entscheidend dabei helfen kann, zu genesen. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), bezeichnete die Ergebnisse als "großartige Neuigkeiten". Endlich sei ein Mittel gefunden, das die Sterblichkeit von Covid-19-Patienten verringere. Ob dem wirklich so ist, welche Begleiterscheinungen bei der Behandlung mit Dexamethason einhergehen können und wie die Aussichten auf eine massenhafte Zulassung aussehen: Noch sind viele Fragen offen.
Weitere wichtige Corona-Nachrichten des Tages
Nochmal - ein letztes Mal für heute, versprochen - zum Thema Impfstoff: So zuversichtlich viele Forscher sind, schon bald einen Impfstoff verfügbar machen zu können, so entschieden treten Politiker aus SPD und CSU auf die Euphoriebremse. Karl Lauterbach etwa, Gesundheitsexperte der Sozialdemokraten, geht davon aus, dass es noch mindestens ein Jahr dauert, bis Menschen per Spritze geschützt werden können. Er warnt vor vermeintlicher Sicherheit und damit einhergehender Sorglosigkeit.
Noch immer sind bei Weitem nicht alle Schüler im Freistaat an die Schulen zurückgekehrt. Noch immer lernen zahlreiche Kinder am Laptop, PC oder Tablet. Aber eben auch längst nicht alle, denn: In vielen Familien sind gar nicht die technischen Voraussetzungen für Home Schooling gegeben.
So richtig viele Punkte fehlen Fußball-Bundesligist FC Augsburg nicht mehr zum Klassenerhalt. Schon am Mittwochabend kann der Club mit einem Sieg gegen die TSG Hoffenheim alles klar machen. Eigentlich durchaus Grund zur Freude. Trotzdem ist die Laune von Trainer Heiko Herrlich nicht ungetrübt. Er ärgert sich über den eng getakteten Spielplan für sein Team. "Wir waren die einzige Mannschaft, die in den englischen Wochen immer drei Spiele in sechs Tagen hatte. Jedes Mal haben wir dann gegen Mannschaften gespielt, die länger frei hatten", moniert der FCA-Coach.
Die Bilder gingen im März um die ganze Welt: Tausende Menschen warteten im italienischen Bergamo verzweifelt auf medizinische Hilfe. Nicht alle erhielten sie. Rund 6000 Menschen starben alleine in der Provinz Bergamo an Corona. Hätte dieses Massensterben verhindert werden können? Haben Politik oder Behörden versagt? Unser Korrespondent sucht vor Ort eine Antwort auf die Frage: Wer ist schuld an den Corona-Toten von Bergamo?
Die Zahlen: Derzeit gibt es in Deutschland nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 187.184 Fälle, das sind 345 mehr als am Vortag. In Bayern haben sich aktuell 47.710 Menschen mit dem Virus infiziert, das sind 20 mehr als am Vortag. Insgesamt sind in Bayern in den vergangenen sieben Tagen 235 Fälle registriert worden. Alle bestätigten Fälle in Bayern sehen Sie hier in unserer interaktiven Karte.
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In Bayern laufen mindestens 163 Ermittlungsverfahren wegen Betrugs mit Corona-Soforthilfen. Der entstandene Schaden ist immens. Bei Anträgen von weiteren 2,2 Millionen Euro besteht zudem der Verdacht auf falsche Angaben.
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