Das Corona-Update vom 28. Dezember
Jeden Tag laufen etliche Nachrichten zum Coronavirus über den Ticker. Wir sammeln an dieser Stelle alles, was heute wichtig ist – mit besonderem Blick auf Bayern und unsere Region.
Neun Klägerinnen und Kläger hatten eine Verfassungsbeschwerde eingereicht, um zu erwirken, dass Menschen mit Behinderung im Fall einer sogenannten Triage nicht benachteiligt werden. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gab ihnen Recht: Der Bundestag muss unverzüglich Vorkehrungen zum Schutz von Menschen mit Behinderungen und Vorerkrankungen treffen. Die Empfehlungen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), die sie gemeinsam mit anderen Fachgremien verfasst hat, lassen die Klägerinnen und Kläger fürchten, aufgrund ihrer statistisch schlechteren Überlebenschancen in den Nachteil gesetzt zu werden. Mehr zum Urteil erfahren Sie hier.
Dieser Angst, dem Misstrauen gegenüber Ärzten und dem Gesetzgeber muss begegnet werden, kommentiert unser Berliner Büroleiter Stefan Lange. Das Triage-Urteil des Verfassungsgerichts sei ein klarer Auftrag an die Politik, zu handeln. Lesen Sie hier den Kommentar.
Weitere wichtige Corona-Nachrichten des Tages:
Die Bundesregierung kauft eine Million Packungen des Medikaments Paxlovid, das schwere Covid-Verläufe abschwächen kann. Gesundheitsminister Karl Lauterbach sagte, dass Hoffnung bestünde, durch das Arzneimittel zahlreiche schwere Verläufe auf den Intensivstationen abwenden zu können. Paxlovid soll Menschen ab 12 Jahren mit einem großen Risiko für eine Verschlimmerung der Erkrankung verabreicht werden.
Eine neue Studie liefert Erkenntnisse über die Symptomatik bei einer Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beobachteten, dass die Infizierten am häufigsten unter Schnupfen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Niesen und Halsschmerzen litten. Die bisher häufigsten Symptome traten nur bei der Hälfte der Infizierten auf.
Auf dem afrikanischen Kontinent werden so wenige Menschen geimpft wie sonst nirgendwo. Das liegt an den Schwierigkeiten bei der Verteilung der Vakzinlieferungen durch die lokalen Behörden, der Impfskepsis der Bevölkerung – und insbesondere an der ungleichen Verteilung der Impfstoffe in der Welt. Zudem hat Deutschland einige Impfstoffspenden ins kommende Jahr verschoben. Forscherinnen und Forscher halten die Situation für gefährlich.
Die Zahlen: Bislang wurden in Deutschland nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 7.026.369 Fälle verzeichnet, das sind 21.080 mehr als am Vortag. In Bayern haben sich bisher 1.312.256 Menschen mit dem Virus infiziert, das sind 2050 mehr als am Vortag.
Die Krankenhausampel steht in Bayern auf Rot. Aktuell liegen 722 Corona-Patientinnen und -Patienten auf der Intensivstation. Ab 450 springt die Ampel auf Gelb, bei 600 auf Rot.
In Deutschland wurden inzwischen 147.288.410 Impfungen verabreicht. 61.471.933 Menschen wurden mindestens einmal geimpft, das ergibt eine Impfquote von 73,9 Prozent. Vollständig geimpft wurden 58.957.258 Menschen, das ergibt eine Impfquote von 70,9 Prozent.
Mit unseren interaktiven Karten und Grafiken geben wir Ihnen einen Überblick:
- über alle wichtigen Corona-Zahlen für Ihre Region, Bayern und Deutschland
- über das Infektionsgeschehen in allen Ländern der Welt
- über den Stand der Corona-Impfungen in Deutschland
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Der Sozialverband Deutschland begrüßt das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Triage in der Corona-Pandemie. Der Präsident des Verbands, Bauer, forderte mehr Anstrengungen im Kampf gegen einen Mangel an intensiv-medizinischer Versorgung.
Sozialverband Deutschland begrüßt Karlsruher Triage-Entscheidung
Tatjana Hörnle, Direktorin der Abteilung Strafrecht am Max-Planck-Institut in Freiburg, befürwortet eine Berücksichtigung des Impfstatus bei der Triage. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hat dieses Kriterium ausgeschlossen.
Sollten Geimpfte gegenüber Ungeimpften bei der Triage bevorzugt werden?
Der Rosenmontagszug in Köln wird voraussichtlich nicht stattfinden. Das Festkomitee Kölner Karneval hat alternative Konzepte erarbeitet, deren Umsetzung es nun prüft. Ein Miniaturumzug wie im Jahr 2021 wird nicht möglich sein.
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