Apple steigert Gewinn trotz sinkenden Absatzes
2016 sank der Absatz bei den iPhone-Verkäufen erstmals. Während Apple 2017 zunächst auf Wachstumskurs schien, brach der Absatz nun erneut ein. Was das für den Konzern bedeutet.
2016 gab es erstmals sinkende Zahlen bei den iPhone-Verkäufen. Schien Apple 2017 zunächst auf Wachstumskurs, ging der Absatz zuletzt doch wieder zurück. Der Gewinn fällt im Vergleich zum Vorjahr höher aus. Apple-Chef Tim Cook gab in Cupertino die aktuellen Quartalszahlen bekannt und überraschte die Aktionäre damit. Während der Absatz des iPhones im Vergleich zum letzten Quartal leicht sank, konnte der Konzern Umsatz und Gewinn dennoch steigern. Grund dafür ist unter anderem der Erfolg des teuren iPhone 7 Plus, dessen Verkaufszahlen selbst Apple überrascht hatten. Durch den erneuten Milliardengewinn besitzt Apple nun mehr als 250 Milliarden Dollar Barvermögen.
iPhone 7 Plus sichert den Gewinn
Die Verkaufszahlen des iPhones sanken von circa 51,2 Millionen im Vorjahr auf 50,8 Millionen, zur Enttäuschung der Analysten. Diese hatten ein Plus auf 52 Millionen verkaufte Geräte erwartet. Tim Cook macht die frühe Berichterstattung über die nächste iPhone-Generation mitverantwortlich für den Rückgang. Sie soll sowohl mit einem neuen Design aufwarten, als auch ein mit Samsungs Galaxy S8 vergleichbar großes Display, bei gleichbleibender Gehäusegröße, erhalten. Trotz des eingebrochenen Absatzes steigerte sich der iPhone Umsatz von 32,86 auf 33,25 Milliarden Dollar, dank des iPhone 7 Plus. Cook selbstkritisch: „Eine der Sachen, bei denen wir falsch lagen, war das Verhältnis zwischen dem iPhone 7 und iPhone 7 Plus.“
Apple reagierte spät und korrigierte seine Preiskategorien. Der durchschnittliche iPhone-Preis stieg von 642 Dollar im Vorjahr auf 655 Dollar. In dem Ende März abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal verdiente Apple 11,03 Milliarden Dollar, was ein Plus von 4,8 Prozent im Vorjahresvergleich darstellt. Ein Umsatzplus von 4,6 Prozent auf knapp 53,9 Milliarden Dollar war ebenfalls zu verzeichnen.
Apples Barreserven von 256,8 Milliarden Dollar liegen zu 93 Prozent außerhalb der USA. Apples Finanzchef Luca Maestri kündigte an, dass Apple bei einer US-amerikanischen Steuerreform über die Zukunft der gewaltigen Barreserven nachdenken würde. Mehr als 35 Prozent Steuern werden auf Auslandsgewinne von US-Unternehmen fällig, die ihr Geld ins Land bringen. Das ist der Hauptgrund, wieso viele Unternehmen der USA ihr Geld im Ausland parken. Im Fall von Apple gibt es auch noch Streitigkeiten mit der EU-Kommission, die unzulässige Steuervergünstigungen in Irland moniert.
Apple: Rekordausschüttungen an die Aktionäre
Die Apple-Aktie, die im Tagesverlauf ein Rekordhoch über 148 Dollar markiert hatte, gab nachbörslich um circa 1,70 Prozent nach. Der Umsatz für das vergangene Quartal verfehlte ebenso die Erwartungen wie die Erlösprognose für das laufende dritte Geschäftsquartal. Die Ausschüttungen an die Aktionäre betrugen 50 Milliarden Dollar, bis März 2019 werden ihnen durch Aktienrückkäufe und Dividenden insgesamt 300 Milliarden Dollar zugekommen sein.
Der Absatz der Mac-Computer stieg im Jahresvergleich um vier Prozent auf 4,2 Millionen Geräte, der Erlös um 14 Prozent auf 5,85 Milliarden Dollar. Weiterhin Sorgen bereitet Apple das iPad, hier wurde ein Rückgang der Stückzahlen um 13 Prozent auf etwa 8,9 Millionen Geräte festgestellt. Als Resultat ergibt sich ein Umsatzminus von 12 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar. Konkrete Angaben zum Geschäft mit der Apple Watch werden weiterhin verweigert. Cook gab nur zu Protokoll, dass sich die Verkäufe im Jahresvergleich fast verdoppelt hätten. Mit dem Verkaufsstart der Uhr wurde Apple vom Start weg Marktführer im Smartwatch-Geschäft, allerdings war der Absatz zeitweise rückläufig. Erst mit der zweiten Generation, die vergangenen Herbst ihren Markteinstieg feierte, bekam die Apple Watch wieder Auftrieb. dpa
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