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13.03.2019

Die Anti-Mutter

Mit ihrem Buch „Kinderfrei statt kinderlos“ hat Verena Brunschweiger den Zorn vieler Menschen auf sich gezogen. „Ich werde seit über zehn Jahren – teilweise von wildfremden Leuten behelligt – wann ich denn jetzt endlich meiner biologischen Pflicht nachzukommen trachte.“
Foto: Baschi Bender, dpa

Interview Die Regensburger Lehrerin Verena Brunschweiger will keine Kinder – sich selbst und der Umwelt zuliebe. Ihr Buch über diese Entscheidung hat eine heftige Debatte ausgelöst

Regensburg Verena Brunschweiger ist Lehrerin, 38 Jahre alt und will in ihrem Privatleben keine Kinder. So weit, so gut. Allerdings hat sie in ihrem Buch „Kinderfrei statt kinderlos“ erklärt, warum sie keine Kinder möchte – unter anderem, weil das besser für die Umwelt sei. Seither steht die Regensburgerin im Kreuzfeuer der Kritik, wird heftig angefeindet und als „Herzlos-Lehrerin“ betitelt. Im Interview erklärt sie ihre umstrittenen Ansichten, spricht von der Umweltsünde Baby, coolen und nicht so coolen Eltern – und Müttern, die das Lachen verlernt haben.

Warum haben Sie dieses Buch geschrieben?

Brunschweiger: Zum einen natürlich aus biografischer Betroffenheit. Ich werde seit über zehn Jahren behelligt – teilweise von wildfremden Leuten –, wann ich denn jetzt endlich meiner biologischen Pflicht nachzukommen trachte. Das ging mir irgendwann ziemlich auf den Senkel. Und der andere Punkt war einfach, dass viele Leute in Deutschland nicht wissen, welche Belastung es für das Klima bedeutet, wenn wir so massig neue Leute produzieren. Ich fasse ja nur zusammen, was außerhalb Deutschlands längst bekannt ist. Hier wird das ausgeklammert. Ich finde das heuchlerisch und auch falsch.

Sie beklagen in Ihrem Buch, dass es in Deutschland eher heißt: Wir haben zu wenig Kinder – wie kriegen wir mehr? Wie waren die Reaktionen auf Ihre Thesen?

Brunschweiger: Ich bin überrascht, dass ich sogar einige positive Nachrichten und Reaktionen bekommen habe – gerade von Frauen, die tatsächlich erleichtert wirkten. Die haben dann so Sachen gesagt wie: Endlich spricht mir mal einer aus der Seele. Das hat mich dann schon gefreut. Die hatten ja bislang alle keine Stimme und keine Lobby in Deutschland. Mein bester Freund ist Vater und der findet das total cool und freut sich für meinen Erfolg. Es gibt ja auch coole Eltern – mit denen hänge ich dann rum. Ich differenziere in solche und solche Eltern. Natürlich gibt es Hardcore-Mütter, die sich völlig anders äußern. Aber die Zeit und Muße, mir das anzuhören oder das zu lesen, die habe ich nicht.

Sie unterscheiden zwischen coolen und nicht so coolen Eltern. Warum können Fragen des Elternseins nicht ohne Be- und Verurteilung diskutiert werden?

Brunschweiger: Wahrscheinlich ist es das pronatalistische Dogma. Manche können es nicht verkraften, dass es auch Frauen gibt, die sich selbstbewusst anders entscheiden und dem obligatorischen Mütterklub eben nicht beitreten wollen – selbst wenn das aus Umweltgründen egal wäre. Als Radikalfeministin geht das mit meinen Überzeugungen aber ohnehin nicht zusammen.

Warum nicht?

Brunschweiger: Ich kenne tatsächlich solche sogenannten „Nur-Hausfrauen“, die in völliger Abhängigkeit von ihrem Mann leben, die nur für Wäsche und Haushalt und Kinder zuständig sind und für nichts sonst – und die in fünf Jahren nicht ein Mal gelacht haben. Das finde ich schon krass, wie man sich so entscheiden mag – angeblich freiwillig.

Wann haben Sie für sich beschlossen, dass Sie keine Kinder wollen und dass das auch gut so ist?

Brunschweiger: Ich habe schon eine Weile überlegt – auch mit meinem Mann – und war mir auch nicht so sicher. Ausschlaggebend war dann tatsächlich diese Studie der kanadischen Wissenschaftler, die gesagt haben, der Verzicht auf Fleisch oder das Fliegen bringt nur einen Bruchteil von dem für die Umwelt, was es bringen würde, ein Kind weniger zu bekommen. Da habe ich dann gesagt: Okay, klare Sache.

Würden Sie so weit gehen, zu sagen, dass es für die Erde das Beste wäre, die Menschheit stürbe aus?

Brunschweiger: Das ist mir persönlich eins zu krass. Aber ich verstehe, dass es Menschen gibt, die das gut fänden. Es wäre für die restliche Biosphäre natürlich nicht schlecht, wenn die sich mal ein bisschen erholen könnte vom Menschen und die Tiere und Pflanzen ein bisschen in Harmonie leben könnten. Aber wenn wir in Deutschland 38 Millionen statt 80 Millionen wären, dann würde es passen, dass eine Erde reicht. Momentan bräuchten wir drei Erden.

Sie sind Lehrerin. Hat das auch etwas mit Ihrer Entscheidung gegen Kinder zu tun?

Brunschweiger:: Das hat mich einer meiner großen Schüler auch mal gefragt: „Wir reichen Ihnen, oder?“ Ich muss aber sagen, ich mag die schon. Bei meinen Schülern sind tolle Leute dabei. Es ist fast eher umgekehrt, dass ich mir denke: Mei, so ein tolles Mädchen. Wär’ vielleicht doch ganz schön. Aber jetzt ist es fix.

Interview: Britta Schultejans, dpa

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