Deutschland will keine US-Verhältnisse im Wahlkampf
Manipulierte Diskussionen auf Facebook oder gezielte Falschnachrichten - droht auch Deutschland ein schmutziger Wahlkampf? Vertreter der Parteien halten das für unwahrscheinlich.
Der digitale Wandel macht auch vor dem Wahlkampf nicht Halt. Für die Parteien wird die Kommunikation über soziale Netzwerke oder die zielgruppen-genaue Analyse von Nutzerdaten immer wichtiger. Dass deshalb in Deutschland auch ein schmutziger Wahlkampf mit gezielten Falschnachrichten wie etwa in den USA bevorstehe, halte er aber für unwahrscheinlich, sagte Stefan Hennewig, Marketing-Leiter der CDU, am Freitag in Berlin. "Wir sind weit entfernt von amerikanischen Verhältnissen", meinte auch Robert Heinrich, Wahlkampfleiter der Grünen. "Das wird sich auch nicht ändern."
Zur Landtagswahl im Saarland habe die CDU einen üblichen Mix aus Online- und Offline-Strategien im Wahlkampf eingesetzt, sagte Hennewig. Auch über Facebook habe die Partei potenzielle Wähler angesprochen. Es gebe allerdings Gefahren durch Social Bots, die gezielt Themen setzen und eine vermeintlich große Zustimmung in einer Community suggerierten. Als Social Bots bezeichnet man Programme, die Beiträge etwa in sozialen Medien automatisiert verbreiten.
Digitaler Wahlkampf auf Augenhöhe
Die Parteien lernten schon, digital auf Augenhöhe zu kommunizieren, sagte Mathias Richel, Kreativ-Direktor der Agentur TLGG. "Man muss einfach mal Waffenkunde betreiben." In Sachen moderner Datenanalyse könnten die Parteien noch viel von Marken lernen. So könnten beispielsweise potenzielle Wählergruppen noch viel genauer und individueller angesprochen werden.
Die Grünen setzten zur Bundestagswahl laut Heinrich vor allem auf Transparenz. "Wir nutzen keine Meinungsroboter und kaufen auch keine Daten." Es gehe darum, gemeinsame Standards einzuhalten. Im Zweifel wollten die Grünen das als Alleinstellungsmerkmal nutzen. Nach schlechten Erfahrungen mit Fake-Accounts unterhalte die Partei auf Facebook gezielt eine "Online-Feuerwehr". Vor dem Bundesparteitag habe sich ein Nutzer mit großem Aufwand einen Facebook-Account zugelegt und dort als Grüner ausgegeben. Anschließend habe er schließend gezielt Fake News gegen die Partei verbreitet. "Wir sind auf so etwas vorbereitet."
Politische Botschaft für Wahlkampf entscheidend
Am Ende sei für einen erfolgreichen Wahlkampf jedoch die politische Botschaft entscheidend, sagte Julius van de Laar, Mitarbeiter des Wahlkampfteams des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama. So wichtig datengetriebene Instrumentarien seien, die Authentizität der Kandidaten sei mit Abstand das Wichtigste.
Die Initiative D21 hatte in Berlin zur Diskussion um Risiken und Chancen im Wahlkampf durch digitale Medien geladen. Das Phänomen der Fake News, gezielt gestreute Falschnachrichten, die sich in sozialen Netzwerken enorm schnell verbreiten, hatte zunehmend Besorgnis geschürt, dass Manipulationen auch im Bundeswahlkampf in Deutschland zu einer wachsenden Gefahr werden könnten. dpa
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Deutschland will keine "amerikanischen Verhältnisse" im Wahlkampf
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Vielleicht dann Türkische ..... ?
Bin gespannt auf die "heiße Phase" im Wahlkampf ...... wär dann alles in Deutschland seinen Senf dazu gibt, Trump,Putin und Erdogan & Co .... machen dann nicht jeden Deutschen Politiker froh ?