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Netzwelt
16.02.2014

In den Fängen von Google: Wie Google unsere Welt verändert

Youtube, Smartphones, Datenbrillen. Es vergeht kaum ein Monat, ohne dass Google ein Unternehmen aufkauft.
Foto: Soeren Stache, dpa

Früher war Google nur eine Suchmaschine. Heute dringt der Konzern zunehmend in andere Bereiche unseres Alltags ein. Stellt sich nur die Frage, warum – und wie gefährlich das ist.

Sie hatten es geschafft. Wieder einmal. Pünktlich zum Start der Olympischen Spiele in Sotschi verpasste sich Google – vorübergehend – ein neues Logo. In Regenbogenfarben prangte der Unternehmensname auf der Webseite. „Jeder Mensch muss die Möglichkeit haben, Sport auszuüben, ohne Diskriminierung jeglicher Art“, stand darunter. „Google zeigt Russland die Regenbogenfahne“, jubelte die Zeit, „ein buntes Bekenntnis“ freute sich die Berliner Zeitung, und auch in den sozialen Netzwerken im Internet war die Zustimmung groß.

Google hatte weltweit ein Zeichen gegen die Diskriminierung von Homosexuellen in Russland gesetzt. Google hatte sich auf die Seite der Guten gestellt. Google war einmal mehr ganz vorne.

Google ist das Internet, das Internet ist Google

Ganz vorne, so kennt man das Unternehmen, das vor 16 Jahren von Larry Page und Sergey Brin gegründet wurde. Der Konzern mit Sitz in Mountain View in Kalifornien ist eine der wertvollsten Marken der Welt. Google ist die beliebteste Suchmaschine im Internet. Monat für Monat beantwortet sie 100 Milliarden Suchanfragen.

Das Google-Betriebssystem Android ist die meistverbreitete Plattform für Handys und Tabletcomputer. Und dass die Firmengründer – beide 40 Jahre alt – mit jeweils über 20 Milliarden US-Dollar Vermögen zu den reichsten Menschen der Welt gehören – irgendwie logisch.

Google ist das Internet, das Internet ist Google. „Googeln“ steht seit 2004 im Duden als Synonym für das Suchen im Internet. Eine Tätigkeit, die immerhin 76 Prozent der Deutschen mehr oder weniger regelmäßig ausüben. Schon damals gehörte das Unternehmen zu unserem Alltag, zumindest an unserem Schreibtisch, in unserem Computer.

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Dass der Internetriese wenige Jahre später in immer neue Bereiche unseres Lebens eindringen würde, ahnte da kaum jemand. Heute ist Google weitaus mehr als nur der Betreiber einer Suchmaschine. 53 000 Mitarbeiter beschäftigt der Gigant inzwischen weltweit, darunter 500 in Deutschland. 2012 nahm der Konzern 50 Milliarden US-Dollar ein und machte einen Gewinn von über zehn Milliarden US-Dollar.

Es vergeht kaum ein Monat, ohne dass Google ein Unternehmen aufkauft

Nun vergeht kaum ein Monat, ohne dass der Name eines Unternehmens veröffentlicht wird, das Google gerade aufgekauft hat. Jedes einzelne steht für ein neues Geschäftsfeld, in dem sich der Konzern versucht.

Youtube: 2006 von Google gekauft, ist die Video-Plattform heute die erfolgreichste ihrer Art. Vier Milliarden Filmschnipsel werden bei Youtube abgerufen – pro Tag. Viele der Videos sind vermarktet, Google verdient damit also Geld – wie oft auch die Menschen und Firmen, die diese Videos online stellen.

Smartphones: Google stellt eigene Smartphones her, ist vor allem aber mit seinem Betriebssystem Android auf zig Millionen mobiler Endgeräte vertreten – und hat damit direkten Zugriff auf die Daten der Handybesitzer.

Datenbrillen: Google Glasses werden bald auch in Deutschland zu kaufen sein. Das sind Minicomputer, die man auf der Nase trägt und die über Kopfbewegungen und Sprachkommandos gesteuert werden. Sie können Gesichter erkennen, ihrem Träger Internetseiten anzeigen und zum Beispiel Fotos machen.

Autos: Anfang Januar gab Google eine Allianz mit mehreren Autoherstellern bekannt, darunter Audi. Die Open Automotive Alliance (OAA) habe das Ziel, technische Innovationen schneller voranzubringen, hieß es kryptisch. Tatsächlich geht es darum, Google-Technik – allem voran einmal mehr das Betriebssystem Android – in Fahrzeuge zu integrieren. Daneben experimentiert der amerikanische Konzern mit selbst fahrenden Autos.

Fernseher: Mitte 2014 soll angeblich Nexus TV auf den Markt kommen – ein Google-Gerät, das Spiele, aber auch Videostreams auf den Fernseher bringt.

Medizin: Mit „Google Health“ bot der Konzern schon vor sechs Jahren an, Patientendaten zu verwalten. Das Projekt scheiterte, hinderte das Unternehmen aber nicht an neuen Entwicklungen. Eine davon ist die elektronische Kontaktlinse für Diabetiker, die den Blutzucker-Wert misst und den Träger bei Problemen warnt.

Roboter: Vergangenes Jahr kaufte Google das Unternehmen Boston Dynamics, einen Hersteller von Militärrobotern.

Thermostate: Der neueste Coup aus Mountain View ist der Kauf von Nest Labs. Die Firma stellt intelligente Thermostate her. Diese erkennen, nach welchem Rhythmus ein Wohnungsbesitzer lebt und regeln die Heizung entsprechend. 3,2 Milliarden US-Dollar lässt sich Google die Übernahme kosten.

Warum sammelt Google die ganzen Daten?

Erst das Internet, dann Handys, Autos, Medizin, jetzt Roboter und Haushaltstechnik – in immer mehr Lebensbereichen ist Google (Firmenmotto: „Don’t be evil“, übersetzt: „Sei nicht böse“) präsent. Immer mehr Daten speichert Google von uns und verknüpft sie miteinander.

Aber warum? Welches Ziel verfolgt der Konzern?

Fragt man Google selbst nach seiner Strategie, gibt sich der angeblich so freundliche Konzern erstaunlich zugeknöpft. Eine Presseanfrage an Google Deutschland („bitte schriftlich“) landet bei einer Hamburger Kommunikationsagentur. Die antwortet zwar nur wenige Stunden später per Mail. Doch die Antworten erweisen sich als lieblos zusammenkopierte Textbausteine aus Pressemitteilungen, Blogeinträgen und Links.

„Wir möchten den Erfolg der Suche auch auf zuvor unerforschte Bereiche übertragen, damit Nutzer einen noch größeren Teil der ständig steigenden Informationsmengen effizient für sich nutzen können“, heißt es zum Beispiel auf die Frage, warum Google in derart verschiedene Geschäftsfelder investiert.

Deutlicher wird da schon Ralf Kaumanns. Der Berater, Experte für Digital und E-Commerce und Co-Autor des Buchs „Die Google-Ökonomie“ beobachtet den Internetkonzern schon seit über zehn Jahren. Dass Google heute in den Autobau, in Roboter oder in Medizintechnik investiert, erscheint dem 41-Jährigen nur logisch – und habe einen ganz banalen Grund. „Google verdient sein Geld mit Werbung, ist da aber im Internet schon relativ groß“, sagt der Fachmann. „Deshalb sucht der Konzern nach neuen Erlösquellen.“

Wer Google nutzt, zahlt mit seinen Daten

Und die funktionieren stets nach demselben Prinzip. Wer die „kostenlosen“ Google-Dienste benutzen will, zahlt mit persönlichen Informationen. „Daten sind der Treibstoff für alles“, sagt Kaumanns. Etwa beim Auto. Wenn das Navigationssystem von Google stammt, könnte der Konzern dem Autofahrer Restaurants in der Nähe anzeigen – bevorzugt natürlich Lokale, die bei Google Werbung geschaltet haben und die dem Geschmack des Fahrers entsprechen. „Da ist ein handfestes Geschäftsmodell dahinter“, sagt Kaumanns.

Oder in der Heizung. Wenn der Google-Thermostat „weiß“, wann der Wohnungsbesitzer zu Hause ist und damit dessen Heizverhalten kennt, könnte der Konzern ihm die entsprechend günstigsten Gas- und Stromtarife anbieten.

Oder im Kühlschrank, in dem das Betriebssystem Android arbeitet. Drohen Wurst und Käse auszugehen, könnte Google automatisch beim preisgünstigsten Lieferservice nachbestellen – sofern der natürlich in Werbung investiert hat, versteht sich.

Und wozu das Ganze? Gegenfrage: „Warum muss ich als Mensch immer noch so viel nachdenken, obwohl Technologie mir eigentlich eine ganze Menge Dinge abnehmen kann? Ich denke, da geht die Reise hin“, meinte kürzlich Malte Will, der bei Google den Bereich New Business für Deutschland verantwortet.

Ist es also das? Will Google wirklich nur die Welt verbessern und Geld verdienen dadurch, dass seine Technik unseren Alltag leichter macht?

Nicht nur Datenschützer kritisieren Google

Markus Beckedahl ist Vorsitzender des Vereins Digitale Gesellschaft e. V. und sieht die Expansion des US-Konzerns durchaus kritisch. „Google befindet sich in einem Wettstreit mit einigen Mitbewerbern um die beste Ausgangslage für die Zukunft unseres digitalen Lebens“, sagt er.

Und in diesem Wettkampf sei Google in vielen Bereichen dominant. „Wenn eine einzelne Plattform eine derart marktbeherrschende Stellung hat, sollten wir uns als Gesellschaft Gedanken darüber machen, ob das ein befriedigender Zustand ist – und welche Folgen das für uns haben kann“, meint Beckedahl.

Tatsächlich sind es nicht nur Datenschützer, die Googles Drang in die Welt kritisch sehen. Auch Experten wie Erik Brynjolfsson und Andrew McAfee vom Massachusetts Institute of Technology warnen vor den wirtschaftlichen Folgen von Vernetzung und Automatisierung. Verlierer, so schreiben sie in ihrem Buch „Race Against The Machine“, seien vor allem diejenigen Menschen, die dem Arbeitsmarkt nichts mehr zu bieten haben – weil Technik sie besser und billiger ersetzt.

Bei Google selbst mag man von solchen Befürchtungen nichts hören. „Von 2007 bis 2011 entstanden in Deutschland rund 28 000 Unternehmen und fast 100 000 Jobs mithilfe von Google-Diensten“, kontert man dort und verweist ansonsten auf seine zehn Unternehmensgrundsätze.

Vor allem Grundsatz Nummer zwei solle man sich doch ansehen, empfiehlt die Unternehmenssprecherin per Mail. Dort heißt es: „Es ist am besten, eine Sache so richtig gut zu machen.“

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