Ist der auch bio? Das Handy verrät's
Das Smartphone als Analysegerät: Ist das wirklich ein Bio-Apfel? Wie frisch ist das Hackfleisch? Eine von Fraunhofer-Forschern entwickelte App weiß es in Sekundenschnelle.
Typisches Einkaufsproblem: Woher soll ich wissen, was wirklich in den Produkten drin ist? Bleibt nichts, als den Händlerangaben und allerlei Qualitätssiegeln zu vertrauen? Hilft nichts, unter die polierte Oberfläche der schönen Warenwelt zu blicken?
Die Forscher des Fraunhofer-Instituts Magdeburg haben eine Lösung gefunden. Sie soll ab Ende dieses Jahres ganz einfach per App auf dem Smartphone zu installieren sein, eine Analyse, die tatsächlich ins Innere des Produktes leuchten und die tatsächlichen Inhaltsstoffe angeben soll. Was sonst nur mit speziellen Hyperspektralkameras in der Forschung funktioniert, soll nun bei „Hawk Spex mobile“ mit der einfachen Handykamera möglich sein: mit verschiedenfarbigem Licht die Zusammensetzung kontrollieren, also zum Beispiel, ob im Apfel Rückstände von Pestiziden enthalten sind. Dazu beleuchtet das Display den Apfel nacheinander in einer Reihe unterschiedlicher Farben, die Kamera misst je die Tönung, Algorithmen werten das aus. Dazu müssen aber Vergleichsmessungen vorliegen, muss das System quasi angelernt werden. Und dafür sollen nach dem Prinzip der Wikipedia die Nutzer selbst auf einer Plattform sorgen.
Dann, so das Fraunhofer-Institut, eignet sich „Hawk Spex mobile“ für Kontrollen der Qualität von Lebensmitteln, der Wirksamkeit von Kosmetikprodukten, aber helfe auch der Landwirtschaft – der Bauer könne sehen, wie es um den Nährstoffgehalt seiner Pflanzen stehe. Beim Autokauf helfe die App auch ohne Vergleich. Denn nachlackierte Stellen entdecke das Handy allein durch die Analyse der Farbe.
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