Smartphone statt Konsole: Riesiger Zuwachs bei Spiele-Apps
Die Umsätze mit Spiele-Apps für Smartphone und Tablet sind im letzten Jahr enorm gestiegen. Vor allem die sogenannten Free-to-Play-Varianten bescheren der Branche Millionenumsätze.
Das Motto einer ganzen Generation lautet: Nicht ohne mein Smartphone. Ob beim Warten auf die Bahn, beim Einkaufen oder im Restaurant – das mobile Endgerät ist zum ständigen Begleiter geworden und wird kaum eine Sekunde aus den Augen gelassen. Doch Smartphone-Junkies schätzen nicht nur die Möglichkeit, immer und überall erreichbar und vernetzt zu sein. Auch die zahllosen mehr oder weniger sinnvollen Apps binden uns an den multimedialen Alleskönner. Besonders beliebt: Spiele für die mobilen Endgeräte.
Über 25 Jahre ist es her, dass der erste Gameboy auf den Markt kam. Seitdem ist viel geschehen, denn statt eines klobigen, grauen Kastens hat heute fast jeder mit seinem Smartphone eine kompakte Spielekonsole in der Hosentasche. Selbst bei waschechten Gamern erfreut sich das Thema Mobile Gaming immer größerer Beliebtheit. Statt am PC oder an der Konsole zockt man immer häufiger an mobilen Endgeräten. Nicht zuletzt, weil viele Entwickler schon vor Release des eigentlichen Spiels mobile Versionen herausbringen, um die Fans neugierig zu machen.
Umsatzplus von 54 Prozent
Die Umsatzzahlen der Branche bestätigen diesen Trend. Der Umsatz mit Spiele-Apps ist allein im ersten Halbjahr 2015 um 54 Prozent gestiegen. Ganze 175 Millionen Euro setze man mit den Mobile Games um, ein Jahr zuvor waren es nach den ersten sechs Monaten lediglich 114 Millionen Euro. Die Zahlen wurden jüngst vom Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware auf Basis von Daten des Marktforschungsunternehmens GfK veröffentlicht. Die sogenannten Free-to-Play-Spiele werden dabei als der größte Wachstumsmarkt angesehen. Das Prinzip ist denkbar einfach: Auf Seiten wie Browsergames.de werden kostenlose Spiele zum Download bereitgestellt. Statt über die Downloadgebühren läuft die Finanzierung über verschiedene Modelle. Die klassische Methode ist das Einblenden von Werbebannern oder Videoclips vor oder während des Spiels. Um die Werbeanzeigen auszuschalten, müssen die Spieler zahlen.
Finanzierung über Modifikationen
Viele Entwickler verzichten mittlerweile jedoch komplett auf Werbung und finanzieren sich stattdessen über sogenannte Modifikationen. Spieler können mit Echtgeld für verschiedene Zusatzfeatures zahlen, um beispielsweise den Charakter und das Aussehen ihrer Figur zu individualisieren. Diese In-Game- oder In-App-Käufe sind für jeden Spieler optional, das Spiel lässt sich in der Regel auch ohne Modifikationen weiterführen. Zeitersparnis oder Erleichterungen durch spezielle Gegenstände oder Fähigkeiten, die erworben werden können, sollen Spieler dazu motivieren, Echtgeld bei den Entwicklern zu lassen. 95 Prozent aller Spiele-Apps sind kostenfreie Free-to-Play-Spiele und das Prinzip scheint aufzugehen. Der Umsatz mit sogenannten Mikrotransaktionen innerhalb von Spiele-Apps ist von 89 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2014 auf 153 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2015 und damit um 72 Prozent gestiegen.
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