Gesundheit: Tattoo durch Sonnenbrand: Droht ein gefährlicher Trend?

Herzen, Blumenmuster oder Batman-Logo - manche Menschen lassen sich von der Sonne Bilder auf die Haut brennen. Dafür schmieren sie nur das gewünschte Muster mit Sonnencreme ein und setzen sich dann hemmungslos den UV-Strahlen aus. Am Ende ist die ganze Haut braun oder rot - abgesehen von einem weißen "Tattoo".

Da Bilder davon mit Hashtags wie #sunburnart oder #tantattoo auf Instagram und Twitter gelandet sind, bekommt das Phänomen zurzeit viel Aufmerksamkeit - auch wenn es solche Fotos schon im vergangenen Jahr gab. Obwohl manche Medien es anders darstellen, lässt sich angesichts der überschaubaren Zahl an Bildern zumindest noch nicht von einem Trend sprechen - und Hautärzte hoffen, dass es auch keiner wird.

"Die Haut vergisst nichts"

"Denn die Haut vergisst nichts", sagt Julia Welzel, Dermatologie-Chefärtzin am Klinikum Augsburg. Sonnenbrand könne schnell zu schwarzem Hautkrebs führen - und mit dem sei nicht zu spaßen. Wer sich ohne Schutz in die Sonne legt, gefährde seine Gesundheit massiv.

"Vor allem bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren ist die Haut besonders anfällig", sagt Welzel. Aus diesem Grund dürfen mittlerweile auch nur noch Volljährige ins Sonnenstudio.

Zahl der Jugendlichen mit Hautkrebs steigt

Unabhängig von "Sonnen-Tattoos" ist Welzel besorgt, da die Zahl der jungen Patienten mit Hautkrebs zunehme. "Viele Jugendliche schützen sich nicht richtig vor der Sonne, da sie unbedingt braun sein wollen", sagt die Ärztin. Schließlich gelte das bei uns als Schönheitsideal, während beispielsweise in Asien weiße Haut als hübsch angesehen wird.

Wer unbedingt eine Art "Sonnen-Tattoo" möchte, für den hat die Fachfrau einen anderen Tipp. Welzel sagt: "Das gewünschte Muster kann einfach mit Bräunungsspray auf die Haut gesprüht werden - das ist dann völlig harmlos." sge