Videospielmesse Gamescom in Köln öffnet ihre Pforten
Fünf Tage dreht sich auf der Gamescom alles um Unterhaltungselektronik. Zur Eröffnung am Dienstag wird auch in diesem Jahr Kanzlerin Angela Merkel erwartet.
Als im vergangenen Jahr erstmals Bundeskanzlerin Angela Merkel die Gamescom in Köln eröffnete, wurde das in der Branche als "Ritterschlag" gefeiert. Und es stimmt: In Zeiten der sogenannten Killerspiel-Debatten wäre so ein Besuch wohl unmöglich gewesen. Computer- und Videospiele haben einen weiten Weg hinter sich. Was früher nur einige wenige Cracks in ihren stillen Stuben interessierte, gilt heute laut Merkel als "Kulturgut". Motto der diesjährigen Gamescom, die vom 21. bis 25. August in Köln stattfindet, ist daher "Vielfalt gewinnt".
Die Videospielindustrie ist ein lukrativer Wirtschaftszweig
Bei der zehnten Auflage der nach eigenen Angaben weltweit größten Messe für Computer- und Videospiele werden mehr als 1000 Aussteller aus aller Welt erwartet. Mit gut 500.000 Besuchern wird insgesamt kalkuliert - Fachveranstaltungen sowie ein mehrtägiges Festival mit eingerechnet. Die Besucher können in mehreren Hallen anstehende Neuveröffentlichungen vorab anspielen oder sich an den Ständen der Aussteller über Neuigkeiten aus der Gaming-Welt zu informieren.
Laut einem aktuellen Branchenbericht gaben die Deutschen im vergangenen Jahr rund 3,3 Milliarden Euro Spiele und die dazugehörige Hardware wie Konsolen aus. Den größten Anteil an dieser Summe - rund 55 Prozent - machen die Umsätze mit Videospielen für Computer, Spielekonsolen und Mobilgeräte aus. Dafür gaben Nutzer 1,22 Milliarden Euro aus.
Drogenbeauftragte sieht Spiele-Branche in Verantwortung
Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler sieht neben den Eltern auch die Branche in der Verantwortung, Jugendliche stärker vor Abhängigkeit durch digitale Spiele zu schützen. Hersteller sollten Spiele nicht so konzipieren, dass Jugendliche nicht mehr davon loskämen, sagte die CSU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur anlässlich der Eröffnung der Spielemesse. "Verzichtet auf Mechanismen in den Spielen, die den belohnen, der auch nach fünf oder zehn Stunden noch weiterspielt, und den bestrafen, der sein Spiel für eine Runde Fußball unterbricht." Das gemeinsame Ziel müsse "eine gesunde Online-Offline-Balance" sein.
Etwa 100.000 Jugendliche in Deutschland haben laut Mortler eine sogenannte internetbezogene Störung. Das heißt, sie bewegten sich so viel in der virtuellen Welt, dass sie im echten Leben nicht mehr zurecht kämen. Gefragt seien vor allem die Eltern, auch als Vorbilder. "Medienkompetenz bedeutet nicht, die meisten Punkte zu erspielen, sondern auch zu wissen, wann es genug ist", sagte Mortler. (dpa)
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