Adventsmusik für Herz und Gemüt
Nördlinger Bachtrompeten-Ensemble in der Augustinerkirche umjubelt
Schon mit den ersten Tönen stellte sich in der überfüllten Augustinerkirche die Freude auf ein hochkarätiges Konzert ein, die Hermann Müller in seiner Begrüßung heraufbeschwor. In der Tat ergaben sich am Spätnachmittag des ersten Advents musikalische Höhepunkte, die der Erleuchtung und der Erwartung auf das Kommen des Herrn dienten.
Die Urgewalt des Rhythmus‘ durch Pauke, Trommel und Schlagwerk (Tom Lier), die harmonische Einbettung mit Kirchen- und Truhenorgel (Ralf Baumann) und die feierliche Ton-Majestät der jubilierenden Trompeten (Paul Lechner, Rainer Hauf, Armin Schneider) bildeten eine Festlichkeit, die alle Zuhörer in den Bann zog. Im zehnten Jahr ihres Bestehens zeigten die Nördlinger Bachtrompeter eine immense musikalische Höhe und Reife. Nicht nur das perfekte Zusammenspiel war zu rühmen, sondern auch die Transparenz und die technische Brillanz auf unterschiedlichen Instrumenten. Mühelos rundeten sie die Legatobögen, blitzsauber der Ansatz und elegant die Tongebung. Die Pauke gab dem komplexen Wohlklang den rhythmischen Schwung, leitete aufbauend ein und strukturierte nachhaltig. Tom Lier erwies sich zudem als Komponist der ansprechenden zugegebenen „Kleinen Fantasie“ und als Gesangssolist im Spiritual „When the stars begin to fall“. Außerdem inspirierte er Bläser und Organist zu einem Gesangsquintett, das den „Stern von Bethlehem“ mit nuanciertem Gespür huldigte. „Hausorganist“ Ralf Baumann begleitete aufmerksam, impulsgebend und trug im Zusammenspiel den Charakter der Stücke klug registrierend weiter. In seinem Solobeitrag an der Truhenorgel zeigte er ein feines Beispiel des „galanten Stils“ („Une vierge pucelle“). In der viersätzigen B-Dur-Sonate von Felix Mendelssohn-Bartholdy verwirklichte Ralf Baumann an der Hauptorgel einsichtig die Dialoge der Stimmen, setzte Klangschichten ab und ließ den Melodielinien bei aller Virtuosität der Umspielung genügend Raum. Den kompositorischen Einfallsreichtum, die Verbindung von technischen Anforderungen (toccatahafte Sechzehntelketten) und musikalischen Klangsinn meisterte der Organist mit staunenswerter Flexibilität. Fantasievoll, stilbewusst registrierend und präzise gab Baumann dem Werk die romantische Attitüde. Vom selben Komponisten die „Nachtstimmung“ aus dem „Sommernachtstraum“ mit drei Flügelhörnern in verklärter Romantik. Grandios auch die Umsetzung des Vivaldi-Konzertes in D-Dur mit rasenden „Trompetenkoloraturen“, frappierenden Spitzentönen, herrlichen Parallelen. Ob Choral „Wie schön leucht uns der Morgenstern“ und „Fanfare und Chorus“ (D. Buxtehude), ob „Greensleeves“ und „You raise me up“ oder als Glanzpunkt „Gloria“: Das Nördlinger Bachtrompeten Ensemble erfasste mit ihrer Adventsmusik Herz und Gemüt der Zuhörer.
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