Ärztehaus in Lauingen: Noch Ärzte gesucht
Anton Remmele hat im Lauinger Osten ein Gebäude geschaffen, das auf die Bedürfnisse von Ärzten und Patienten ausgerichtet ist. Was dort jetzt noch fehlt.
„Hier geht man dann durch die Schleuse“, erklärt Anton Remmele und läuft durch einen schmalen Bereich im ersten Stock des neuen Gebäudekomplexes im Lauinger Osten. Der Bauherr des Ärztehauses geht vom „unreinen“ in den „reinen“ Bereich. „Das ist dann der OP.“ Aktuell ist es noch ein Rohbau, kahle Wände, Kabel ragen aus der Decke. Sich vorzustellen, dass hier schon im Mai 2019 ambulant operiert werden könnte, erfordert noch Fantasie. Oder einen genauen Plan – den hat Remmele, der eine Firma für Elektro-Anlagenbau in Mörslingen hat. Die Idee für das Ärztehaus kam auf, weil zu seinen Auftraggebern auch viele Krankenhäuser zählen. Remmele erklärt, wozu welcher Raum gedacht ist. Dort die zwei Operationssäle, da der Aufwachraum. „Das ist ja der Trend, das ambulante Operieren“, erklärt er währenddessen. Morgens in die Praxis, abends wieder zu Hause sein. „Da hinten stehen dann die Waschmaschinen.“ Ja, auch an Waschmaschinen ist gedacht. Denn die Wäsche darf den reinen Bereich des OPs nicht verlassen. Die Räume sind speziell für ihren Zweck geschaffen. Die Investitionssumme für das Ärztehaus betrage etwa 4,5 Millionen Euro, sagt Remmele. Vermietet werden soll an Fachärzte wie Chirurgen, HNO- oder Frauenärzte. Den OP nutzen sie gemeinsam.
Das Ärztehaus Lauingen bietet Fachärzten einige Vorteile
Ein Facharzt ist bereits eingezogen, Dr. Andreas Schaudig, Urologe, der seine Praxis im Oktober im Erdgeschoss eröffnet hat. Zuvor hat er seine Patienten in der Dillinger Innenstadt behandelt. Die „Summe der Vorteile“ habe ihn überzeugt, sagt er. Eigene Parkplätze habe er früher nicht bieten können, jetzt gibt es ausreichend Flächen für Patienten und seine Mitarbeiter. Das Haus sei außerdem gut gelegen – nah an der B16. „Alle sind schnell hier“, sagt Schaudig. In seinem Wartezimmer sitzen einige Patienten, selbst für manche Dillinger ist der Weg kürzer als zur alten Praxis. Die war im ersten Stock, dorthin führte ein kleiner Aufzug. Jetzt können Krankenwagen vor die Tür fahren und Liegen in die Praxis schieben. Und dann der Operationssaal, für Schaudig eine Erleichterung. „Dafür musste ich früher immer ins Krankenhaus“, erklärt er. Sich dort in den OP einzumieten sei nicht nur teuer gewesen, sondern auch aufwendig, weil er sein Equipment hinbringen musste. Der neue OP ist der Grund, aus dem Schaudig sagt: „Es gibt kein vergleichbares Objekt im Landkreis“. Auch mit der Praxis ist er zufrieden – schließlich konnte er alles auf seine Bedürfnisse anpassen. „Wir haben eine ganz moderne Praxis, die Herr Remmele auf den Zentimeter genau so gebaut hat, wie wir das gebraucht haben.“
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