Angela Rieder: „Es gehören mehr Frauen in die Politik“
Angela Rieder saß 24 Jahre lang im Dillinger Kreistag, lange als einzige Frau. Das war nicht immer leicht.
Eigentlich war ihr alles viel zu viel, damals, Anfang der 1970er Jahre. Angela Rieder hatte vier Kinder, die Landwirtschaft, eine Schwiegermutter und den Onkel zu versorgen, während ihr Mann arbeiten ging. Und Kreisbäuerin war sie auch. „Ich wurde gedrängelt, für den Kreistag zu kandidieren. Aber es war mir zuviel Stress“, erzählt Angela Rieder. Dennoch wurde sie aufgestellt. Der damalige Landrat Anton Dietrich habe einfach nicht nachgegeben. Die junge Landwirtin ging nicht mal zu jeder Wahlveranstaltung. Man kannte sie ja. Und prompt, 1978 wurde sie in den Kreistag gewählt. Damals war sie die einzige Frau dort. Rosa Graupner aus Lauingen war da gerade nach zwei Wahlperioden ausgeschieden. Und Anni Wiesner, ebenfalls aus Lauingen, die erste Frau im Kreistag, saß in dem Gremium von 1956 bis 1972.
Also schlug sich Angela Rieder erst mal alleine durch. Nur ein einziges Mal sei sie belächelt worden. „Einmal hatte ich etwas Rotes an: einen roten Rock, eine weiße Bluse, ein rotes Laible. Das hatte mir meine Schwester genäht. So bin ich zur Kreistagssitzung. Da sagte der Herr Grünbeck: ‚Die Frau Rieder hat ein rotes Gewand an, das gehört sich nicht, das muss runter.’ Und alle lachten.“ Doch die junge Frau wehrte sich schlagfertig: „Ich ziehe an, was ich will, da muss ich nicht in Höchstädt nachfragen.“ Anfangs war die Landwirtin parteilos, später trat sie der CSU bei.
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