Die neue Englischlehrerin stammt aus Syrien
Khadija Alkhatib aus Syrien lebt mit ihren drei Kindern in Dillingen. Dort fühlt sie sich besonders wohl. Ihr neues Leben hat aber auch Schattenseiten.
Die dreijährige Alma hat sich so gut hinter dem Fernseher versteckt, dass sie keiner findet. Die fünfjährige Eva ist eh mehr an den Süßigkeiten auf dem Wohnzimmertisch interessiert. Und der große Bruder Adam, acht Jahre alt, spielt mit dem Handy und genießt die Osterferien. Die 30-jährige Mutter des munteren Trios sitzt entspannt auf dem Sofa ihrer Wohnung im Dillinger Zentrum. Die Böden sind etwas schief, die Küche erinnert an die frühen 1980er Jahre und manche Kabel liegen frei. 715 Euro zahlt das Jobcenter für die 90 Quadratmeter Wohnung im ersten Stock. Bald könnte die Mutter selbst für eine Miete aufkommen – am liebsten mit einem Garten, am liebsten in Dillingen. Khadija Alkhatib aus Syrien ist Englischlehrerin. Deutsch spricht die junge Frau auch schon fließend. Seitdem lernt sich auch immer mehr Deutsche kennen und ist dafür sehr dankbar: „Die Menschen hier sind sehr nett und hilfsbereit. Sie versuchen alles dafür zu tun, damit wir hier zurechtkommen. Darüber bin ich sehr froh.“
Seit Januar lebt die Frau mit ihren drei Kindern in Dillingen. Der Ehemann sitzt seit vier Jahren in Damaskus im Gefängnis. Wie lange noch, ist völlig unklar. Dillingens Asyl-Koordinator Georg Schrenk hat bereits über verschiedene Kanäle versucht, die Familienzusammenführung zu erreichen. Doch leicht ist das nicht. Kontakt gibt es nur über die Schwägerin. Khadija Alkhatib sieht das Leben dennoch positiv. „Wichtig ist, wer Du bist. Ich will etwas für meine Kinder tun.“ Die Flucht vor gut zwei Jahren sei sehr schlimm gewesen. Ein Kind auf den Schultern, ein Kind im Arm, den Großen an der Hand, lief die 30-Jährige entlang der Balkanroute nach Deutschland. „Doch wäre ich nicht gegangen, wäre ich gestorben.“ Die Familie war zwischen die Fronten zwischen Assads Soldaten und den Widerstandskämpfern gekommen. Im Gefängnis sei ihr Mann gefoltert worden und habe mehrere Zähne verloren. Sie selbst unterrichtete ein Jahr lang Englisch ohne Lohn, bevor sie sich zur Flucht entschied. „Anfangs wollte ich in die USA, dort hätte ich mich gleich verständigen können. Aber die Gruppe, mit der ich unterwegs war, wollte nach Deutschland.“ Weil man dort in Frieden leben kann.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.