B16: Braucht Höchstädt wirklich eine Umgehung?
Rund 50 Bürger verfolgen eine Diskussion vom Bund Naturschutz. Einer der Referenten ist das Thema leid
Der Verkehr soll raus aus der Stadt, am liebsten mit einer Ortsumfahrung. Doch der Trassenverlauf rund um Höchstädt ist seit Jahren umstritten. Der Bund Naturschutz veranstaltete am Donnerstagabend einen Themenabend „Entlang der Bahn“ in Höchstädt. Rund 50 Bürger kamen dazu ins Restaurant Poseidon. Heidi Terpoorten, Kreisvorsitzende vom Bund Naturschutz in Dillingen, eröffnete die Veranstaltung mit den Worten: „Wie soll Mobilität funktionieren? Und was hat das für Auswirkungen auf die Planungen der Kommunen?“
Der Referent des Abends, Richard Mergner, sagte, die Klimakrise sei nicht zu leugnen. Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsbereichen wurden im Verkehrsbereich die Treibhausgasemissionen nicht gesenkt. Sowohl der motorisierte Individualverkehr als auch der Güterverkehr hätten zugenommen. „Wir brauchen eine Verkehrswende sowohl für den Klima- als auch für den Flächenschutz“, appellierte Mergner. Straßen würden Landschaften zerstören und Lebensräume zerschneiden. Ein Wasserschutzgebiet, wie es jetzt in Höchstädt in der Diskussion stünde, müsse geschützt werden. „Aber es gibt ja den Verkehr in Höchstädt, und mit einem ‚Weiter so‘ kriegen wir das Problem nicht in den Griff.“ Vielleicht, so schlug der Referent vor, müsse man sich den Raum, der dem Verkehr geopfert wurde, zurückholen und die Innenstadt so gestalten, dass sie für Schwerverkehr unattraktiv und stattdessen ein attraktiver Lebensraum für die Bürger wird. „Wir werden immer älter – sind unsere Innenstädte überhaupt darauf eingerichtet?“, warf Mergner auf. Er empfahl Höchstädt, nach der Wahl mit Werkstätten, Experten und bei Exkursionen nach kreativen Lösungen zu suchen. „Wir glauben, eine Ortsumfahrung hilft hier nicht. Und wenn, dann maximal die bahnnahe Trasse.“
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